Rezension

Ein verfallenes Schloss, ein toter Stiefvater - Krimiherz, was willst du mehr?

Glücklich, wer vergisst - Edith Kneifl

Glücklich, wer vergisst
von Edith Kneifl

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Schloss am – nein, nicht am Wörther See – sondern am Attersee ist die Kulisse dieses Krimis.

Franzi, die Jugendfreundin von Josefa „Joe“ Bellini wird des Mordes an ihrem Stiefvater verdächtigt. Joe, von Beruf Psychologin, soll helfen.

Im Zuge der Erhebungen taucht Joe immer wieder in ihre eigene Vergangenheit ein. Ungereimtheiten, Lügen, Intrigen und Familiengeheimnisse lassen die Spannung auf- und abebben.

Dann gibt es plötzlich eine zweite Leiche, eine zerstückelte noch dazu. Wie passt die in die verzwickte Familiengeschichte?

Interessant ist die Erzählweise: die Gegenwart ist in der Ich-Form geschrieben. Hier kann der Leser mitraten und die einzelne Spur mitgehen oder verlassen. 

Die Sequenzen aus der Vergangenheit klingen für mich eher wie ein „Bericht“ oder ein „Filmabend“ soe nach dem Motto „Weißt du noch, wie wir heimlich über die Mauer geklettert sind?“.

Edith Kneifl ist eine österreichische Krimi-Autorin, die gerne Schauplätze und Landschaften einen großen Raum in ihren Büchern gibt. So erfahren die Leser auch hier, welche kulinarischen Genüsse die Region bereit hält, auf welche Berge man steigen (und auch herunterfallen) kann.

Alles in allem ein gelungener Krimi, wenn auch die Rollen mancher Familienmitglieder ein wenig degoutant sind.