Rezension

Ein wenig skurril und dennoch authentisch

Sobald wir angekommen sind -

Sobald wir angekommen sind
von Micha Lewinsky

Bewertet mit 5 Sternen

„Sobald wir angekommen sind“ ist ein ungewöhnliches Buch des Autors und Filmregisseurs Micha Lewinsky.

Ben Oppenheim fürchtet den Dritten Weltkrieg, hat das Worst-Case-Szenario schon lange im Kopf und nun ist es soweit – denkt er. Als einzigen Ausweg sieht er Brasilien, dem Ziel, dass auch sein Lieblingsautor Stefan Zweig gewählt hat. Zusammen mit seiner Exfrau Marina und den gemeinsamen Kinder Rosa und Moritz will er von Zürich aus dorthin flüchten. Seine neue Freundin Julia mit ihrem Sohn Prince plant er dabei nicht ein. Schließlich handelt es sich um eine Flucht und nicht um einen Urlaub.

Der Schreibstil von Micha Lewinsky liest sich sehr angenehm. Er ist klar, lebendig und amüsant. Tiefgründiges, Gedanken, die nachdenklich machen und leichter hintergründiger Humor wechseln sich ab.
 Mit Ben Oppenheim hat der Autor einen eigenwilligen Protagonisten erschaffen, der sich viele Gedanken über die Entwicklung in der Welt macht. Die Handlung beleuchtet ganz alltägliche Begebenheiten und obwohl Bens Gedanken durchaus nachvollziehbar sind, wirkt das ganze Szenario ein wenig skurril.

Thematisch birgt der Roman einiges in sich. Es geht um die jüdischen Wurzeln des Protagonisten und den damit verbundenen Fluchtinstinkt, Ängste, Familie, Selbstfindung, Atomkrieg und vieles mehr.

Ich habe das Buch gerne gelesen, es ist einfach mal etwas Anderes und alles andere als Mainstream.