Ein Wintermärchen

Das Schneemädchen
von Eowyn Ivey

Bewertet mit 4 Sternen

Eine phantastische Geschichte voller Wunder, die sich an ein russisches Märchen anlehnt und den Leser in eine zauberhafte Welt versetzt

„Es waren einmal ein alter Mann und eine alte Frau. Sie liebten einander sehr und waren ihres Lebens zufrieden. Nur eines erfüllt sie mit großer Traurigkeit: Nie war ihnen ein Kind geschenkt worden.“ (Aus dem Märchen Snegurotschka - Seite 152)

Auch dem Ehepaar Jack und Mabel war es so ergangen. Um ihren Kummer hinter sich zu lassen, suchten sie sich eine neue Heimat in Alaskas Abgeschiedenheit. Und als sie aus dem ersten Schnee ein Schneemädchen bauten, änderte sich ihr Leben ...

Eowyn Ivey wuchs in Alaska auf und lebt mit ihrer Familie heute noch dort. Sie liebt die Landschaft ihrer Heimat, das merkt man deutlich in ihrem ersten Roman, der so märchenhaft daherkommt. Gekonnt beschreibt sie die Abgeschiedenheit und das von Mühe und Armut geprägte Leben des Ehepaares in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Als LeserIn bekommt einen Eindruck vom langen, dunklen Winter im Norden und den kurzen Sommern, in dem der neue Farmer kaum weiß, wie er sein Land in fruchtbare Felder verwandeln soll. Zum Glück gibt es hilfsbereite Nachbarn, die sich nach einem schrecklichen Unfall als echte Freunde erweisen.  

Ich habe dieses Buch gerne gelesen und mich von den Wundern verzaubern lassen. Ja, man muss sich schon drauf einlassen können und nicht jeden Satz auf den Wahrheitsgehalt prüfen. Aber wem das gelingt, wird die Lektüre nicht bereuen.