Rezension

Ein wirklich schönes Buch !

Everything I Didn't Say - Kim Nina Ocker

Everything I Didn't Say
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 4 Sternen

EVERTHING I DIDN'T SAY war mein erstes Buch von Kim Nina Ocker, welches jetzt echt lange auf dem SuB lag, obwohl ich es schon die ganze Zeit so dringend lesen wollte. Jetzt hab ichs endlich getan und das Buch regelrecht durchgesuchtet.

Jamie hat ein Ziel. Sie möchte nach dem Studium unbedingt ans Theater und als Dramaturgin durchstarten. Als man ihr ein Praktikum als Assistentin bei einer kleinen Serie anbietet, ist sie super aufgeregt, auch wenn das bedeutet, dass sie mit Studium und ihren zahlreichen Jobs, die sie über die Runden bringen jonglieren muss.

Schon am ersten Tag stolpert sie über Carter, der sich selbst für unwiderstehlich hält und glaubt, sie sei vielleicht ein Fan. Zwischen den beiden sprühen sofort die Funken, doch Carter darf laut Vertrag keine Beziehungen eingehen und Jamie hat eigentlich auch ganz andere Sorgen, als sich auf einen "Star" einzulassen.

Trotzdem können sie sich nicht gegen diese unbändige Anziehungskraft wehren und erliegen bald ihren Gefühlen, mit fatalen Folgen....

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen und aus zwei Sichten erzählt, was mir total gut gefallen hat. Der Schreibstil ist superflüssig und die Autorin versteht es, die Leser neugierig zu machen und so immer weiter voranzutreiben.

Auf die Handlung kann ich gar nicht so sehr eingehen, da ich definitiv spoilern müsste, weil es hier quasi ein DAVOR und DANACH gibt.

Jamie hat mir als Protagonistin echt richtig gut gefallen. Sie macht aus allen Situationen, die ihr das Leben beschert, mögen sie auch noch so schwer sein, das Beste. Sie ist ein aufgeschlossener, aber auch misstrauischer Charakter, was man ihr bei Carters aufgeblasenem Ego irgendwie nicht verdenken kann.

Carter Dillane ist mit dem goldenen Löffel im Mund, aber ohne elterliche Liebe geboren. Seine Eltern, vor allem sein Vater, setzen ihn gerne unter Druck, erwartet Leistung. Obwohl ich schon recht schnell die Nase voll hatte, von diesem Verhalten, ist Carter so verblendet von all dem Luxus, der sich ihm ein Leben lang bot, dass er sich nicht lossagen will.

Das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Carter. Ich tat mir stellenweise echt schwer mit seinem Gejammer auf hohem Niveau und seinem Karrierefokus. Er steigert sich so in sein Ziel Erfolg als Schauspieler zu haben, dass ihm ein wichtiges Detail entgeht, dass sein ganzes Leben verändert. Er verhält sich in dieser Beziehung absolut naiv, vertraut und glaubt Leuten, die ebenfalls nur den Erfolg und das Geld sehen. Ich hätte ihn echt permanent treten wollen.

In der zweiten Hälfte wurde es dann endlich etwas besser, zwar ist Carter da noch erfolgreicher und auch immer noch auf seine Karriere orientiert, aber er begreift, wenn auch langsam, dass es Dinge im Leben gibt, die einfach wichtiger sind.

Wenn man über den Aspekt hinwegsieht, dass Carter über haufenweise Geld verfügt, mit dem sich eine Menge regeln lässt, dann könnte man sagen, dass  EVERYTHING I DIDN'T SAY eine Geschichte ist, wie sie das Leben manchmal tatsächlich schreibt. Eine Geschichte über einen Moment im Leben, der wirklich ALLES verändert, der alle Pläne durchkreuzt, der dich aus der Bahn wirft, aus dem du aber versuchst das Beste zu machen und an dem du wächst.

Es ist ein wirklich schönes Buch, das mir in seiner Gesamtheit sehr gefallen und mir ein paar tolle Lesestunden beschert hat.