Rezension

Ein wundervoller und sehr berührender Roman

Zehn Wünsche bis zum Horizont
von Emma Heatherington

Bewertet mit 5 Sternen

Als ich mir den Klappentext von „Zehn Wünsche bis zum Horizont“ das erste Mal durchgelesen habe, wusste ich einfach sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Schon das Cover finde ich sehr ansprechend und auch der Titel konnte meine Neugier auf diesen Roman auf Anhieb wecken.

 

Die 33-jährige Maggie steckt gerade mitten in einer Lebenskrise. Ihr Mann hat sich von ihr getrennt, ihren Job vernachlässigt sie, das Selbstmitleid nimmt überhand und um dieses zu bekämpfen sucht Maggie Trost im Alkohol. Maggie ist aber dennoch dankbar dafür, dass man ihr eine zweite Chance zum Leben ermöglicht hat. In ihrer Brust schlägt nämlich nicht ihr eigenes Herz, sondern das von Lucy Harte. Diese ist mit 16 Jahren nach einem schweren Unfall verstorben und hat ihr Herz Maggie gespendet. Auch nach 17 Jahren ist Maggie Lucy für das Spenderherz unendlich dankbar. Als sich dann unerwartet Lucys Bruder Simon bei ihr meldet und sie von ihm eine Schachtel bekommt, in der sich eine Liste mit Lucys Träumen befindet, zögert die junge Frau nicht lange und beschließt, die Wünsche für Lucy zu erfüllen. Ihre Reise sie führt nach Dublin, nach Amerika und nach Frankreich. Punkt für Punkt hakt Maggie Lucys Träume von der Liste ab und mit der Zeit merkt sie, dass sie die Wünsche nicht für ihre Spenderin, sondern auch für sich selbst erfüllt.

 

Bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, war ich davon ausgegangen, dass wir es bei Maggie mit einem Teenager zu tun hätten. Wieso ich dies annahm, kann ich noch nicht mal sagen. Ich war daher ein wenig überrascht, dass Maggie bereits 33 ist. Allerdings verhält sie sich in meinen Augen oft sehr kindlich, was mich manchmal ein wenig gestört hat.

Sonst aber war mir Maggie richtig sympathisch. Ich bin sehr schnell mit ihr warm geworden und hatte jede Menge Spaß dabei, mit ihr zusammen Lucys Lebenswünsche, die diese nie selbst verwirklichen konnte, zu erfüllen.

 

Während dieser Zeit gewinnt Maggie wieder mehr Freude am Leben. Sehr viele Stellen im Buch haben mich sehr berührt und mich auch zum Nachdenken gebracht.

Das Thema Organspende wird hier sehr einfühlsam und tiefgründig behandelt. Das einzige, was ich hier etwas unpassend fand, war, dass Maggie ein Alkoholproblem hat. Vielleicht sehe auch nur ich das so, aber wenn man ein Spenderherz hat und einem die Ärzte sagen, dass man nur eine befristete Lebensdauer hat, dann schadet man seinem Körper doch nicht mit Alkohol, oder? Zumindest ich würde nie auf diese Idee kommen. Ich verstehe natürlich, dass Maggie sich schlecht fühlt wegen der Trennung, aber meiner Meinung nach hätte die Autorin die Trinkerei weglassen oder zumindest weniger thematisieren sollen.

Ansonsten aber habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Der Schreibstil ist richtig klasse, bei mir flogen die Seiten nur so dahin.

Und obwohl die Geschichte trauriger und ernster war, als ich erwartet hatte, hat sich das Buch sehr locker und leicht lesen lassen.

 

Ganz besonders gut gefallen hat mir, wie Maggie sich im Verlaufe der Zeit verändert hat. Und das zum Positiven. Sie hat wieder mehr Spaß am Leben, lernt neue Menschen kennen, klärt Missverständnisse aus ihrer Vergangenheit und erkennt, für was es sich lohnt zu leben.

Diese schöne Message wird sehr authentisch und emotional von der Autorin rübergebracht und ich habe an keiner Stelle gedacht, dass hier etwas überzogen oder komplett unrealistisch dargestellt wird.

Das Ende kam für mich überraschend und hat mich auch etwas geschockt. Es passt allerdings zu der Story und rundet diese perfekt ab.

 

Fazit: Mit „Zehn Wünsche bis zum Horizont“ ist Emma Heatherington ein wirklich tolles und sehr bewegendes Buch gelungen, welches mir schöne Lesestunden beschert hat und welches ich sehr empfehlen kann. Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen!