Rezension

Einblicke in eine Sekte

Ada - Im Anfang war die Finsternis
von Angela Mohr

Bewertet mit 4 Sternen

Ada lebt in einem Dorf abseits der Zivilisation in einer religiösen Gemeinschaft. Die Ältesten versichern immer wieder, dass außerhalb des Dorfes die Welt verloren ist und dass viele Krankheiten herrschen. Nur sie sind – noch – sicher. Aber manchmal, wenn die Große Stille kommt, dann kommen die Reiter ins Dorf und alle müssen in den Keller flüchten und dort ausharren. Ada möchte Heilerin werden, wie ihr vor Kurzem verstorbener Bruder Kassian und die Menschen retten. Außerhalb des Dorfes: Luca und seine Mutter Cleide flüchten vor seinem brutalen Vater, der die beiden seit Langem misshandelt. Im Krankenhaus treffen sie auf zwei „Heiler“ und kommen ins Dorf. Durch ihn erfährt Ada, dass ihr Bruder Kassian noch lebt, weil Luca ihn gezeichnet hat. Sie möchte Kassian finden und flieht aus dem Dorf.

Angela Mohr ist mit diesem Buch ein beeindruckender Einblick in eine Welt mit ganz eigenen Regeln gelungen. Es ist unfassbar, dass solche Gemeinschaften aktuell in Deutschland existieren und ihre Mitglieder so indoktrinieren. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ada und Luca erzählt wird, bekommt der Leser einen guten Einblick aus der Gemeinschaft heraus und von außen. Am Anfang und Ende des Buches gibt es auch noch die Perspektive von Liz, aber ohne zu Spoilern, kann man nicht so gut auf dieses Mädchen eingehen.

Mich hat das Buch nachdenklich hinterlassen. Auch wenn vieles bekannt ist, so ist es doch etwas anderes, so darüber zu lesen, mit dem Blick von innen.