Rezension

Eindrucksvoll, ohne Tiefe

Todesbrut - Klaus-Peter Wolf

Todesbrut
von Klaus-Peter Wolf

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch steigt mitten in der Kathastrophe ein. Ein aggressiver Vogelgrippevirus erreicht über die USA Deutschland. Ohne große Einleitung werden mehrere Erzählstränge entwickelt. Die Passagiere einer Nordseefähre werden nicht auf die Insel Borkum gelassen, weil die Einwohner keine Ansteckungsgefahr dulden wollen, ein Betreiber einer Hühnerfarm wird durch einen Lynchmob bedroht, der die Farm vernichten will, ein Arzt steckt sich an und eine Frau muss ein karnkes, fremdes Kind betreuen, weil der Ort Emden von den Behörden abgeriegelt wird und die Mutter des Kindes nicht mehr hinein kommt. Das Buch befasst sich nicht wie Outbreak oder ähnliche Thriller mit der Bekämpfung oder der Ursache, sondern schildert alleine das Schicksal der unmittelbar oder indirekt Betroffenen.

Hierbei werden auf dratische Art und Weise die menschlichen Abgründe geschildert, die sich auftuen, sobald eine panische Menschenmenge sich einer Bedrohung ausgesetzt fühlt. Hierbei ist der Erzählstil schnell. Der Autor versucht, um dem Buch Tiefe zu geben, bei den einzelnen Aktionen der Handelnden, in Halbsätzen deren Lebensgeschichte und persönliche Schiksale einzustreuen. Dies führte am Anfang bei mir dazu, dass dich diese Sätze überlesen habe. Irgendwie ist diese Form der Charaktervorstellung im Buch nicht gelungen und wirkt ungeschickt. Das Ganze wirkt eher wie ein Drehbuch, wobei die entwickelten Gedanken, wie sehr die Meschen im Notfall alle zivilisierten Verhaltensweisen aufgeben, schon interessant ist. Es ist eher wie ein Film, weil wirkliche Tiefe nicht entsteht und das Buch hat irgendwie kein richtiges Ende, weil der Hauptteil der Handlungsstränge einfach nicht abschließend erzählt wird; es endet einfach. Es ist nicht unspannend, aber auch keine große Literatur, daher nur drei Sterne.