Rezension

Eine beeindruckende Autobiographie der ehemaligen First Lady der USA

Becoming - Meine Geschichte - Michelle Obama

Becoming - Meine Geschichte
von Michelle Obama

Bewertet mit 5 Sternen

Wie jeder kenne ich natürlich auch Michelle Obama. Bisher war sie mir allerdings nur als First Lady der USA im Blickfeld, die irgendwie nicht so richtig aus dem Schatten von Barrack Obama heraustreten konnte.

Das hat sich geändert, seit ich ihre Autobiograhie gelesen habe. Diese ist spannend, flüssig und vor allem sehr ehrlich geschrieben und hat mich damit sofort in ihren Bann gezogen.

Michelle Obama beschreibt in beeindruckender Weise ihre Kindheit in guten, aber doch unterprivilegierten Verhältnissen im South Side von Chicago. Ihre Eltern haben sie stets unterstützt, gefordert und ermutigt, das sie schon früh merkten, dass sie sehr intelligent ist. Sie erzählt über ihre Abstammung aus einer Sklavenfamilie, ihrer Großfamilie, die sich immer gegenseitig unterstützte und sehr laut war, ihrer Schulzeit, die nicht immer leicht war und schließlich, wie sie es nach Princton und schließlich nach Harvard geschafft hat. Eine beeindruckende Leistung für eine Afroamerikanerin.

Schließlich bekommt sie auch einen sehr guten Job in einer renommierten Anwaltskanzlei, merkt aber bald, dass sie sich lieber sozial engagieren möchte und wechselt schließlich in einem Job, in dem sie nur halb so viel verdient, aber erfüllter ist.

Sie erzählt, wie sie Barack Obama kennen und lieben lernt. Auch er aus ärmeren Verhältnissen, der es mit viel Ausdauer, Intelligenz und Kraft schafft einen brillianten Abschluss an einer renommierten Uni zu machen. Beide sind sehr unterschiedlich charakterlich, was zu Reibereien führt, allerdings eint sie der Wunsch sich sozial zu engagieren.

Barack schlägt schon früh die politische Laufbahn ein. Obwohl Michelle immer dagegen war, hat sie ihn doch immer sehr unterstützt. Dies ging zu Lasten des Familienlebens. Die beiden gemeinsamen Kinder und Michelle sahen den Vater und Ehemann nur selten.

Schließlich beschließt Obama als Präsident zu kandidieren und gewinnt! Ab jetzt ändert sich das Leben der Familie, die nun die First family ist, grundlegend. Sehr eindruckvoll erzählt Michelle Obama, wie es ist im Weißen Haus zu leben (wie in einem Luxushotel), wie sie versucht haben, den Kindern ein einigermaßen "normales" Leben zu ermöglichen, wie es ist immer vom Secret Service begleitet zu sein und wie es ist, nicht mehr Herr des eigenen Terminkalenders zu sein.

Sie erzählt aber auch, wie sie versucht, etwas aus dem Schatten ihres Mannes herauszutreten und sich sozial engagiert. Die Projekte, die sie ins Leben ruft, sind sehr erfolgreich.

Das Buch endet mit dem Auszug aus dem Weißen Haus und der Freude künftig ein "normales Leben" führen zu können.

Mich hat die Autobiographie sehr beeindruckt. Sowohl die sehr persönlichen Erinnerungen von Michelle Obama als auch die Hintergründe und Einblicke in die Politik in den USA sind sehr interessant.

Das Buch liest sich flüssig und ist ein wahrer Pageturner. Absolute Leseempfehlung!!