Rezension

Eine berührende, altersgerechte Geschichte über Krieg, Flucht und Rassismus. Ausdrucksstark illustriert.

Mia Marmelade -

Mia Marmelade
von Mira Galle

Bewertet mit 5 Sternen

Ein faszinierendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer, welches wachrüttelt und betroffenen Kindern Hoffnung schenkt!

Inhalt:

Für Zola ist es gerade nicht leicht: 

Gemeinsam mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Nala ist sie in der neuen Wohnung angekommen.

Alles ist noch neu und fremd. Menschen begegnen ihr unfreundlich und voller Vorurteile.

Zudem vermisst sie ihren Vater, der die Familie nicht begleiten konnte.

Doch das schüchterne Mädchen ist nicht alleine, denn eine kleine Katze steht ihr zur Seite. Mia Marmelade ist allerdings kein gewöhnlicher Stubentiger. Sie ist stets zur Stelle, wenn ein Kind Hilfe braucht.

Die beiden machen sich mit Hilfe einer magischen Schatzkarte auf die Suche nach einem verlorenen Piratenschatz.

Ein fantastisches Abenteuer beginnt ...

 

Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre 

(große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)

 

Illustrationen:

Zahlreiche, oftmals sogar ganzseitige Zeichnung ergänzen die Geschichte. Die schwarz-weiß Illustrationen sind detailliert und lassen die Figuren lebendig werden.

Heimlicher Liebling ist auch dieses Mal die kleine Katze Mia Marmelade mit ihrem freundlichen Blick und der herzförmigen Nase.

 

Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer von Mia Marmelade.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, da jeder Band in sich abgeschlossen ist und einen anderen Lebensbereich sowie Alltagsprobleme thematisiert. 

Die Charaktere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.

Mia Marmelade erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Immer wenn ein Kind Hilfe benötigt, ist die buntgescheckte Katze zur Stelle, um Trost zu schenken.

In diesem Band stehen Krieg und Flucht sowie Rassismus im Fokus. Bereits nach wenigen Kapiteln merkt man, dass die Autorin im sozialen Bereich tätig ist. Auf Augenhöhe (ohne tadelnden Zeigefinger) und mit viel Phantasie wird ein wichtiges Thema einfühlsam und altersgerecht erläutert.

Leicht verständlich und bildhaft werden sowohl die Gefühle von Zola wie auch die von Vorurteilen bestimmten Gedanken anderer Kinder gezeigt. Diesen ist oft nicht bewusst, was ihre Aktion bei Betroffenen auslösen kann.

"Manchmal glaube ich, es liegt an meiner Haut. Auch wenn ich das nicht verstehe. Bei Katzen ist es doch auch egal, welche Fellfarbe sie haben. Nur bei Menschen scheint es eine Rolle zu spielen."

(Zola, vgl. S 47)

"Sie schluckt ihre Gefühle [...] herunter [...]. Es gibt nur ein Problem: Zolas Gefühle werden nicht wie das Essen in ihrem Magen verdaut. Sie bleiben tief im Verborgenen und nehmen nachts in Zolas Albträumen schaurige Gestalten an." 

(vgl. S. 71)

Ein berührendes und lehrreiches Abenteuer, welches behutsam aufzeigt, welchen schweren Weg viele Migranten zurückgelegt haben, welche Dinge (und Menschen) sie zurücklassen mussten und dass die Schuld für rassistische Äußerungen und Verhaltensweisen niemals bei den betroffenen Kindern liegt.

Das Buch bietet sich auch an, um im Grundschulunterricht Krieg und Migration zu thematisieren und für Rassismus zu sensibilisieren.

Abschließend finden sich Verweise auf konkrete Anlaufstellen sowohl für die jungen Lesenden wie auch für deren Eltern. 

 

Fazit:

Ein faszinierendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer über Migration, welches einfühlsam und phantasievoll erzählt, wachrüttelt und betroffenen Kindern Hoffnung schenkt!

Ausdrucksstarke schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen das Abenteuer und hauchen den liebenswerten Charaktere Leben ein.

 

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Rezensiertes Buch: "Mia Marmelade - Zola und der verlorene Piratenschatz" aus dem Jahr 2022