Rezension

Eine berührende Jugendbuchstory

Scherben -

Scherben
von Sophia Nestvogel

Inhalt:

Durch einen heftigen Schicksalsschlag ist Fionas Leben aus den Fugen geraten. Ihr Glauben ist erschüttert, ihre Familie ist nicht mehr dieselbe und generell fühlt sie sich tief traurig. Ihr Leben hat seine Ausrichtung verloren.

Dann beschließen ihre Eltern einen Jungen bei sich aufzunehmen, um ihm eine sichere Heimat geben zu können. Milan ist ebenfalls tief verletzt worden und hat Narben von seiner Vergangenheit getragen.

Eigentlich haben Milan und Fiona also beide verletzte Seelen und bringen ihr Päckchen an Schmerzen mit. Beider Leben liegt in Scherben und es ist fraglich wie sie wieder ganz werden können. Als die beiden miteinander konfrontiert werden, sehen sie in dem jeweils anderen aber eher einen Eindringling, als einen Verbündeten. Mit der Zeit lernen sie immer mehr übereinander und fangen an, sich gegenseitig zu helfen. Auch wenn sie einander immer noch misstrauisch begegnen.

Meinung:

Mit diesem Buch hat Sophia Nestvogel ein unglaublich berührendes Jugendbuch geschrieben. Es fesselt von der ersten Seite und spricht viele essenzielle Lebensfragen an.

Die Charaktere sind tiefgründig ausgearbeitet und machen realistische Entwicklungen durch. Sie stellen sich Fragen, die eigentlich jeden schon mal im Leben konfrontiert haben und lernen ganz neu Gott kennen. Nicht nur ihre Persönlichkeiten machen eine große Entwicklung durch, sondern vor allem ihre Beziehungen zu Gott spielen eine grundlegende Rolle.

Fiona ist in einer christlichen Familie aufgewachsen und mit dem Glauben an Gott großgeworden. Ihr Vater ist Pfarrer und sein Glaube scheint unerschütterlich. Nach all dem Leid, das ihre Familie erfahren musste, kann Fiona ihre Eltern einfach nicht verstehen. Wie können sie an einen Gott glaube, der solches Leid zulässt? Ihre Gedanken waren sehr authentisch und nachvollziehbar. Auch ihre Erfahrungen in der Schule und mit ihren Freunden haben wichtige Themen behandelt. Das Buch wird vielen Jugendlichen aus dem Herzen sprechen und ihre eigenen Erfahrungen spiegeln.

Milan ist tief verletzt worden und fühlt sich nirgends angenommen und sicher. Er hat Angst und will sich niemandem zu sehr öffnen. Auch wenn Fionas Art es so leicht macht, sich mit ihr wohlzufühlen, darf er sie nicht an sich heranlassen. Seine Perspektive auf den Glauben ist ganz anders als Fionas. Er kommt von außen auf den Glauben zu, oder vielmehr der Glaube auf ihn. Dadurch ergänzen sich die beiden Protagonisten toll.

Besonders schön fand ich zudem den Schreibstil. Hauptsächlich wird die Geschichte aus Fionas Sicht erzählt, aber immer wieder kommt auch Milans Perspektive durch. Dafür nutzt die Autorin abgedruckte Dialoge oder Briefe oder Gebete. Die Autorin spielt mit verschiedenen Erzählmitteln.

Die Handlung dreht sich um die Entwicklung von Fiona und Milan und um ihre zarte Liebesgeschichte. Auch Freundschaft, Familie und die Vergangenheiten der Charaktere werden behandelt. Das Buch ist tiefgründig und einfach sehr berührend.

Fazit:

Ein unglaublich gutes und berührendes Jugendbuch, dass wichtige Lebensfragen behandelt. Es ist aktuell und genau richtig für Jugendliche und interessierte Leser. Ganz große Empfehlung.

Eins der besten christlichen Jugendbücher, die ich bis jetzt gelesen habe.