Rezension

Eine berührende Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang

Die Nacht der Vergessenen - Iris Muhl

Die Nacht der Vergessenen
von Iris Muhl

„Die Nacht der Vergessenen. Eine bewegende wahre Weihnachtsgeschichte““ von Iris Muhl ist 2018 im Fontis Verlag in Basel erschienen. Es umfasst in der gebundenen Ausgabe 238 Seiten und ist aufgeteilt in neun Kapitel.

 

Nicole und Maren, zwei Frauen, die bei der Heilsarmee beschäftigt sind, machen sich auch an Heiligabend auf den Weg ins Rotlichtmilieu von Zürich. Ihr Anliegen ist es, mit den dort Arbeitenden ins Gespräch zu kommen, zu helfen, zuzuhören und eventuell auch einen Weg aus der Prostitution zu finden. Aber dies ist schwer, denn obwohl die Menschen der Roten Meile alle Liebe, Geborgenheit, eine Heimat suchen, fassen sie nur schwer Vertrauen und stellen sich ihren Sorgen, Nöten und Ängsten. 

Vor allem die Heilsarmee-Offizierin Nicole stoßt bei ihrer Arbeit immer wieder an ihre Grenzen und hadert mit sich selbst und ihrer Arbeit.

 

Iris Muhl beleuchtet in ihrer auf der Wahrheit beruhenden Weihnachtsgeschichte neun unterschiedliche und dennoch zusammengehörende Geschichten im Rotlichtmilieu von Zürich. Dies gelingt ihr nicht zuletzt durch ihren ruhigen und sehr behutsamen Schreibstil. Auch sind die Protagonisten Nicole und Maren so gut in Szene gesetzt, dass ich mich als Leserin ganz wunderbar in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen konnte.

 

Fazit: Eine Weihnachtsgeschichte im Rotlichtmilieu? Muss das sein? Meiner Meinung nach ja, denn der eigentliche Gedanke von Weihnachten nämlich der Liebe und des Mitgefühls geht in der heutigen Zeit immer mehr verloren. Wie wunderbar, dass es Menschen wie Nicole und Maren gibt, die sich so im sozialen Bereich engagieren und sich um die Menschen im Rotlichtmilieu versuchen zu kümmern. 

„Die Nacht der Vergessenen“ ist eine wirklich besondere Weihnachtsgeschichte, die mich sehr zum Nachdenken angeregt hat und die ich allen Lesefreudigen sehr ans Herz legen möchte.