Rezension

Eine bewegende Geschichte

Wohin die Schuld uns trägt - Regine Kölpin

Wohin die Schuld uns trägt
von Regine Kölpin

Bewertet mit 5 Sternen

Tania Lewander erhält einen Brief aus ihrer Kindheit - geschrieben von ihrer Mutter, die kurz darauf verstarb. Der Überbringer ist ein alter Mann, ein Pole, der damals Tanias bester Freund war. Einen Tag später wird dieser Mann tot aufgefunden. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord an einer alten Frau. Auch hier führt die Spur zu Tania, die sich mit ihrer Enkelin Malin auf den Weg nach Polen gemacht hat, um Licht in ihre Vergangenheit zu bringen.

Mit "Wohin die Schuld uns trägt" zeigt Regine Kölpin, daß sie wirklich jedes Genre beherrscht. Dieser Roman bewegt den Leser. Hier findet man starke Gefühle, verbunden mit einem Kriminalfall, der seinen Ursprung weit in der Vergangenheit hat. Beide Zeiten werden in verschiedenen Erzählsträngen dargestellt und sind beide sehr spannend. Man lernt hier so viel über die damalige Zeit. Regine Kölpin zeigt hier mit viel Feingefühl, wie die Menschen gelitten haben, welche Ängste sie ausstehen mußten und wie sehr sie unter den Verlusten gelitten haben. Ihre Charaktere sind sehr authentisch. Tania und Malin sind einfach liebenswert und man schließt sie sofort ins Herz. Unterhaltsam ist der interne Kampf von Kommissarin Kenza Klausen mit ihrem Kollegen Janßen, der hart daran zu kämpfen hat, daß Kenza nun seine Vorgesetzte ist. Die Dialoge sind herrlich erfrischend. Obwohl diese Geschichte keine leichte Kost ist, liest sich das Buch locker. Regine Kölpin macht hieraus keine erdrückende Geschichte, sondern ihr gelingt es durch ihren Stil, daß man diese Geschichte gern liest und sich gut unterhalten fühlt. Sie verrät im Nachwort den Hintergrund dieses Buches - und der hat bei mir doch eine Träne ins Auge getrieben.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der Sinn für ernsthaftere Familiengeschichten hat!