Rezension

Eine böse Tat mit langen Folgen

Nur wer die Hölle kennt - Barbara Wendelken

Nur wer die Hölle kennt
von Barbara Wendelken

Bewertet mit 4.5 Sternen

Simone Jacobi lädt 1997 zu einer Geburtstagsfeier ein, unter den Eingeladenen ist Melody, ihre Freundin. Diese möchte auch kommen, hofft sie doch, auf der Fete ihren  Schwarm Thore zu treffen. Doch in letzter Minute verbietet ihre Mutter ihr die Teilnahme, da sie sich um ihren kleinen Halbbruder kümmern soll. Doch Melody schleicht sich des nachts aus dem Haus und geht zur Party, allerdings ist Thore bereits enttäuscht nach Hause gegangen. So betrinkt Melody sich und stößt in einer Mischung aus Zorn und Rauch eine Todesdrohung gegen ihre Mutter aus.

Das rächt sich, denn als in der gleichen Nacht das Haus ihrer Mutter brennt, wobei diese, der Bruder sowie eine dort lebende Reitschülerin verbrennen, steht Melody für alle als die Verantwortliche da, allein die schlagenden Beweise fehlen. Doch das ändert nichts an der Ansicht der Dorfbewohner, vor allem der Lebensgefährte der Mutter macht ihr das Leben schwer, weshalb sie Martinsfehn verlässt.

Zwanzig Jahre später, nach einem weitgehend verpfuschten Leben und gescheiterten Beziehungen beschließt Melody, dann doch mit ihrem Sohn nach Martinsfehn zurückzukommen. Sofort brechen die alten Konflikte wieder aus, doch ausgerechnet die geltungssüchtige Simone Jacobi, die wieder ihre Geburtstagefeier inszeniert, verkündet, dass sie daran arbeite, den wahren Täter zu entlarven. Dafür bezahlt sie noch in der folgenden Nacht mit ihrem Leben, wiederum in einer Feuersbrunst.

Für die beiden Ermittler Nola von Heerden und Renke Nordmann ist daher klar, dass die Aufklärung der Brandstiftung von damals auch zum Täter von heute führen dürfte. Doch bis es soweit ist, müssen die beiden noch einiges an Ermittlungsarbeit leisten.

"Nur wer die Hölle kennt" ist ein spannender Krimi, der auf zwei Zeitebenen spielt. Was mich ein wenig, aber wirklich nur ein wenig stört, ist die nicht unproblematische Beziehung der beiden Ermittler, die, wie so oft in Krimis, einfach nicht harmonisch sein darf.