Rezension

Eine Frau, die mutig ihren Weg geht

Spuren einer fernen Zeit -

Spuren einer fernen Zeit
von Birgit Borchert

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch erschien 2023 im Verlag Bastei Lübbe AG und beinhaltet 592 Seiten.

„Eine mutige junge Frau

  Ein berühmtes Museum

  Ein sehnlicher Traum“

Im Jahre 1907 betritt die junge Sophie von Mayden den großen Lichthof des neuen Senckenberg-Museums und sie ist wie gebannt vom Anblick eines riesigen Dinosauriers. Von diesem Moment an weiß sie, dass sie eines Tages diese faszinierenden Urzeitwesen selbst erforschen will. Doch sie ist eine Frau und damit ist ihr der Weg zum Paläontologie-Studium versperrt. Außerdem gibt es da ihre Eltern, die eine standesgemäße Heirat erwarten. Aber Sophie hat andere Pläne. Durch ihre Beharrlichkeit erhält sie eine Anstellung im Museum. Sie verliebt sich dort in den Doktoranden Paul Klüver, der aus einfachen Verhältnissen stammt und in Sophie nur eine verwöhnte Bürgertochter sieht. Beide nehmen an einer spektakulären Expedition teil, wo Sophie ihm und sich selbst beweisen will, dass sie für ihren großen Traum bereit ist, alles aufs Spiel zu setzen…

Hier handelt es sich um das hinreißende Porträt einer selbstbewussten jungen Forscherin vor der atmosphärisch ausgeleuchteten Kulisse der Wilhelminischen Ära.

Sophie ist eine junge Frau, die zu einer Zeit aufwächst, als die Frauen noch nicht wirklich die Möglichkeiten hatten, die sich uns heute bieten. Sie besucht das Museum und verliebt sich in das Skelett eines Dinosauriers. Ab diesem Moment steht für sie fest, dass sie unbedingt Paläontologie studieren will. Doch so einfach, wie sie sich das vorstellt, ist das leider nicht. Um ein Studium zu beginnen, benötigt man ein Abitur, das Frauen bis zu diesem Zeitpunkt vorenthalten wird. Obwohl sie beste Leistungen bringt, ist es erst einmal nicht möglich. Und ihre Eltern möchten sie am liebsten so schnell wie möglich standesgemäß verheiraten. Aber ohne Sophie. Sie tut einfach alles für ihren großen Traum. Und als sie dann die Chance auf eine abenteuerliche Expedition nach Afrika bekommt, scheint sie ihrem Ziel ziemlich nahe zu sein. Der Schreibstil der Autorin Birgit Borchert gefällt mir sehr gut. Sie musste sicherlich viele Recherchen betreiben, um so viel über Sophie von Mayden und das berühmte Senckenberg-Museum schreiben zu können. Ich muss ehrlich sein, ich habe mich ein wenig schwer getan, dieses Buch zu lesen. Aus meiner Sicht ist es etwas zu langatmig. Das heisst aber nicht, dass es für andere Leser nicht interessant sein könnte. Ich empfehle es auf jeden Fall weiter. Wahrscheinlich habe ich in letzter Zeit zu viele Bücher über Frauen dieser Zeit gelesen oder war einfach nicht so ganz bei der Sache. Sophie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich finde es immer wieder bewundernswert, wie die Frauen sich in einer Männerdomäne durchgesetzt haben und ihre Ziele verfolgten. Besonders mutig finde ich, dass sie diese Exkursion gemacht hat. Und dass sie beharrlich ihr Ziel verfolgt und alle Steine, die ihr in den Weg gelegt werden, beiseite schiebt. Auch Paul Klüver ist toll dargestellt. Ich hatte eine schöne Lesezeit und der Autorin ist hier ein interessanter Roman gelungen. Aber so richtig mitgerissen hat er mich leider nicht.