Rezension

Eine Frau im Bett - auf eine ganz neue Art und Weise

Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud
von Gaby Hauptmann

Bewertet mit 4 Sternen

Gaby Hauptmann gehört schon seit vielen Jahren für mich zur Elite der Frauenliteratur, sind ihre Bücher doch immer gespickt mit einer großen Brise Situationskomik ohne zusehr in irgendwelche Klischees zu rutschen. 
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass die Bücher von Gaby Hauptmann nicht durchaus auch ein wenig vorhersehbar seien, aber hier finde ich: auf die Verpackung kommt es an. 
Ihr Schreibstil ist locker aber nicht plump; ihre Charaktere sind zwar nicht das, was ich besonders vielschichtig nenne, aber sie sind irgendwie doch Eines - nämlich einfach herrlich menschlich. Mit Fehlern und Macken, die teilweise zwar sehr typisiert sind, aber mal Hand aufs Herz: Genau das macht einen Roman dieses Genres doch aus, oder?
 
Besonders gelungen finde, wie es Frau Hauptmann gekonnt gelungen ist, das "Lästern" über Gabriellas Angeohnheit, jeden in ihr Bett einzuladen einzufangen. 
 
Die Geschichte ist auf den ersten Blick sehr seicht und dümpelt die ersten Kapitel auch sehr vor sich hin, weist gegen Ende aber einen Tiefgang auf, für den ich Gaby Hauptmann so mag. 
Auch hier findet man sich plötztlich umringt von Aussagen, von denen man nicht weiß, welche man jetzt explizit glauben soll.
Wer meint es gut mit Gabriella? Diese Frage schoss mir ebenfalls regelmäßig durch den Kopf.
 
Fazit:
 
Bestimmt nicht der beste Roman, den es gibt. Dennoch perfekt geeignet, um einige schöne Stunde auf der Couch, der Terrasse oder im Bett zu verbringen.