Rezension

Eine Frau zwischen drei Männern und eine falsche Entscheidung – spannender Klassiker

Am grünen Rand der Welt - Thomas Hardy

Am grünen Rand der Welt
von Thomas Hardy

Bewertet mit 5 Sternen

Liebeswirren, eine rasante Handlung mit viel Lokalkolorit (ländliches England), bildhafte Beschreibungen - ein empfehlenswerter Klassiker

Wie macht Thomas Hardy (1840 – 1928) das nur, dass man ihm einige Klischees und einen Hauch von Kitsch verzeiht? Mir hatte schon – wider Erwarten – sein Roman 'Tess d'Urbervilles' sehr gut gefallen und auch dieser hat mir großes Lesevergnügen bereitet.

Eine junge Frau, die selbständig bleiben möchte und ihre geerbte Farm alleine verwaltet, auch mit anpackt, verdreht einigen Männern den Kopf: dem jungen Schäfer Gabriel Oak, dem schon etwas älteren Farmer Boldwood und dann entscheidet sie sich für Sergeant Frank Troy, von dem der Leser schon einiges weiß ... nichts Gutes. Es kommt, wie es kommen muss … aber das soll natürlich nicht verraten werden.

Die Handlung ist rasant und spannend, das Verhalten der Personen ruft oft Unverständnis und Kopfschütteln hervor, aber auch Sympathie und Mitleid – je nachdem. Zwischendurch 'philosophiert' Hardy ein wenig über charakterliche Eigenheiten, lässt uns an Gesprächen der Dorfbewohner teilhaben, meist humorvoll und mit viel Lokalkolorit versehen und besticht mit bildhaften, poetischen Beschreibungen der Natur, der Schafschur, eines Feuers.

Wer sich auf gehobenem Niveau gut unterhalten und in eine andere Welt entführen lassen möchte, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.