Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Zyprische Geheimnisse -

Zyprische Geheimnisse
von Alexander Oetker

Bewertet mit 5 Sternen

„Wer schon nicht arbeitet, soll wenigstens gut essen.“

 

Der dritte Fall beschert uns nicht nur ein Wiedersehen mit PO Sofia Perikles, CI Kostas Karamanlis, ihrer Chefin DCI Christina Charalambous und der exzentrischen Lady Gladstone sondern mit den beiden Kotzbrocken Toby Dukas und Petros Matriopolous, dem Innenminister.

 

Sofia Perikles und Kollege Kostas Karamanlis schieben in staubigen Bergdorf Kato Koutrafas eine ruhige Kugel, die aktuell von der Freude über die neue Dienststelle und den neuen Dienstwagen dominiert wird. Wenig später könne sie PS-starken Geländewagen können sie gleich ausprobieren, denn im britischen Sektor der Insel, der Sovereign Base Area (SBA) wird eine männliche Leiche gefunden, die in einem kleinen Ort in ihrem Zuständigkeitsbereich gewohnt hat.

 

Noch bevor sie mit den eigentlichen Ermittlungen beginnen können, werden sie vom Innenminister persönlich zurückgepfiffen. Weder für ihre Chefin DCI Christina Charalambous noch für Sofia und Kostas ist das ein Grund mit den Nachforschungen aufzuhören. Im Gegenteil, dessen Einmischung stachelt das Team noch weiter an, zumal Dorothee Galveston, die Leiterin der britischen Polizei auf Zypern, auf ihrer Seite steht

 

Bei dem Toten handelt es sich um Karl Schiller, einem Einwanderer aus Leipzig, der als militanter Tierschützer gegen die alte Tradition des Singvogelfanges mit Netzen und Leimruten mobil macht. Als sich Sofia mit der Vergangenheit des Tierschützers befasst, entdeckt sie eine ganz andere Seite des Mannes.

 

Bei ihren nicht autorisierten Erkundigungen entdecken Sofia und Kostas, zum einen dass der Tote in seinem Wohnort so gar nicht beliebt war, sondern auch eine verschworene Gemeinschaft von Einheimischen, die dem verbotenen Verspeisen von Singvögeln frönen. Und wer ist mitten darunter?

 

Meine Meinung:

 

Dieser dritte Band dieser Reihe wartet wieder mit spannenden sowie humoristischen Teilen auf. Wie man ja weiß, ist die Mittelmeerinsel nach einem Militärputsch und der türkischen Invasion von 1974 (!), in ein griechisches Zypern und ein türkisches Nordzypern geteilt. Getrennt durch Zäune und die UN-Truppen, nach wie vor der Insel ihren Dienst verrichten. Der griechische Teil ist EU-Mitglied. Eine Wiedervereinigung ist bislang am Widerstand der diversen tprkischen Politiker gescheitert. Es sieht aktuell auch nicht so aus, als ob sich hier etwas ändern könnte. Daneben gibt es auf der Insel die Britischen Überseegebiete, die Sovereign Base Areas (SBA), Akrotiri and Dhekelia. Daher ist auch die Britische Polizei gleich vor Ort als man Karl Schiller, den militanten Tierschützer aus Leipzig, in ihrem Bereich tot auffindet.

 

Alexander Oetker alias Yannis Kostas widmet sich neben den bekannten Scharmützeln zwischen Sofia Perikles und dem Innenminister auch ernsten Themen wie Vetternwirtschaft, Korruption und in diesem Krimi der alten Tradition des Singvogelfanges, der seit Jahren verboten ist. Verbote haben allerdings noch nie jemanden abgeschreckt, weshalb die Ambelopoulia, ein Gericht aus marinierten und gegrillten Singvögeln als örtliche Delikatesse zu Höchstpreisen kredenzt wird. Die Schilderung, wie die Singvögel gefangen werden, ist nicht für schwache Nerven.

 

Die Charaktere sind wie immer liebevoll mit allen möglichen Ecken und Kanten ausgestattet. Neu hinzugekommen ist nun Dorothee Galveston, eine toughe Polizistin, die auch Kostas beeindruckt.

 

Ob es noch einen vierten Fall geben wird?

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Krimi, der durch tolle Charaktere, viel Lokalkolorit sowie das ernste Thema Tierschutz besticht, 5 Sterne.