Rezension

Eine gelungene Fortsetzung der historischen Familiensaga

Zuckerjahre – Die Frauen der Backmanufaktur -

Zuckerjahre – Die Frauen der Backmanufaktur
von Eva-Maria Bast

Bewertet mit 5 Sternen

Mit "Zuckerjahre" setzt sich die Reihe "Die Frauen der Backmanufaktur" fort.
Handlungsort ist Bielefeld.
Dort ist der Stammsitz des Unternehmens der Familie Meister. Seit der Erfindung des Backpulvers durch Carl Meister floriert die Firma.
Der Roman beginnt im Mai 1914, in drei Teile aufgeteilt, und endet 1919. Der Sohn der Familie, Julius, kehrt nach erfolgreichem Abschluss in Chemie aus Berlin zurück und bringt seine Verlobte Lotte mit. Julius steigt in das Unternehmen ein, heiratet seine Liebe. Doch es bleibt nicht lange heile Welt. Der Erste Weltkrieg bricht aus und auch Julius wird eingezogen. Lotte ist schwanger.
In diesem Band steht im Vordergrund Lotte Meister und ihre Stellung in der Familie. Über die ganze Handlung ist ihre Entwicklung von einer schüchternen jungen Frau bis hin zu einer starken Persönklichkeit. Diese Charakterentwicklung ist gut gelungen. Der Krieg macht sie schon früh zur Witwe. Ihr Kind hat den Vater nie kennengelernt. Doch die Meister-Frauen, sei es Lottes Schwägerin wie auch die Schwiegermutter Josephine, stellen sich all den Schwierigkeiten, die nicht nur der Krieg mit sich bringt. Denn da ist noch Franz, Friederikes Mann. Dieser ist für ein abgezweigtes Unternehmen der Meisters verantwortlich. Und bringt alles in eine fatale Situation. Immer wieder wird hervorgehoben, dass er sich als Versager fühlt, da er nicht zum Krieg eingezogen worden war. So geht das die ganze Zeit. Auch hat er so seine Schwierigkeiten mit seiner emanzipierten Frau. Diese setzt sich für die Frauenrechte ein, so auch das Wahlrecht für Frauen wird mit eingebunden.
Die damaligen Lebensumstände werden wieder sehr authentisch geschildert. Die Charaktere als auch Nebencharaktere sind gut aufgestellt, so dass man sie sich gut vorstellen kann.
Die Geschichte basiert auf in der Vergangenheit lebende Personen aus eines großen deutschen Lebensmittelherstellers. Natürlich gehört die literarische Freiheit des Schriftstellers dazu, einen rundum gelungenen Roman zu schreiben.
Das Cover spricht sofort an, auch durch die gewählte Farbkombination.
Für mich eine gut gelungene Fortsetzung. Im September erscheint "Zimtträume". Man darf gespannt sein, denn das Ende in "Zuckerjahre" baut Spannung auf.
Ich gebe gern meine Leseempfehlung.