Rezension

Eine Geschichte mit Mops – aber ohne Charme

Nicht ohne meinen Mops - Silke Porath

Nicht ohne meinen Mops
von Silke Porath

Bewertet mit 2 Sternen

Jedes Buch indem das Wort Mops auch nur vorkommt muss ich haben. So auch dieses. Optisch macht das Buch schon einmal viel her: Ein zerknautschter, schielender Hund – typisch Mops – vor schriller Blümchentapete. Die Story versprach eine seichte, lustige Unterhaltung für einen Abend.
Doch der Inhalt des  Klappentextes ist rasch abgehandelt und das Mitbewohner-Casting ist auch eher lahm. Dies zieht sich leider durch das gesamte Buch: Zwar nimmt der Klappentext bereits vorweg, dass die gut gebauten neuen Mitbewohner schwul sind und bald ein Paar werden, doch auch dies bleibt verhältnismäßig unspektakulär. Keine Fettnäpfchen, keine Brüller. Die Handlung plätschert leicht und extrem seicht vor sich hin – so seicht, dass ich das Buch entgegen seiner Länge und leichten Lesbarkeit nicht an einem oder gar an zwei Abenden durchgelesen hatte. Eine Szene sollte wohl besonders lustig sein, doch wenn zwei Erwachsene Menschen eine Wohnung in einem solchen Stil verwüsten, ist es nicht nur extrem kindisch, sondern auch extrem dumm, da sich eigentlich jeder ausrechnen kann, dass wenn die gesamte Wohnung nicht mehr so ist, wie man sie beim Verlassen vorgefunden hat, dass auch ausgelegte Haare und Pornozeitschriften nicht auf ein Fremdgehen des Partners hindeuten, sondern auf noch mehr Schandtaten des Eindringlings.
Porath zeigt hier also weder Einfallsreichtum noch Humor, auch ihrem Schreibstil  fehlt es an Besonderheit und Rafinesse. Aber dafür hatte es ja einen Mops: Earl of Cockwood. Tja, nur leider scheint Frau Porath auch noch nie mit einem Mops zusammen gelebt zu haben… Denn bei diesen Essgewohnheiten (Pommes und Currywurst samt Pappschalen) wäre jeder normale Mensch sofort zu einer hundegerechten Ernährung umgestiegen, allein um selbst wieder frei atmen zu können, denn Möpse pupsen recht häufig und gerade, wenn sie etwas nicht recht vertragen. Und Mopspupse stinken. Außerdem sabbern Möpse nicht! Ihnen tropft es nur mal aus dem Maul, wenn sie ihre gesamte Schnauze zum Trinken in den Wassernapf stecken müssen.
Diese Fehler sind zwar eigentlich nicht schlimm, doch ich habe Mops-Charme in diesem Buch erwartet und diesen so leider nicht bekommen. Auch der Titel “nicht ohne meinen Mops” erscheint mir nach dem Lesen sehr an den Haaren herbei gezogen, denn ein solcher Satz ist – auch sinngemäß – nie gefallen. Ich wage es gar zu behaupten, dass der Mops in dieser Geschichte eigentlich überflüssig war. Ach nein, halt… dann hätte sie diesen einen Mann ja nicht kennen gerlernt, der dann so schnell wie er auftauchte auch wieder verschwand…

Fazit: Ich habe das Buch nun schon seit einiger Zeit ausgelesen und nun nach einiger Bedenkzeit kommt es mir noch schlechter vor, als beim Lesen selbst. Es hat einen Mops im und auf dem Titel, der eigentlich überflüssig ist – noch dazu ist es was den Mops betrifft schlecht recherchiert. Die Story ist zu seicht, zu oberflächlich und teilweise wirklich kindisch. Einzig das hübsche Cover kann punkten.
Eigentlich ist es wirklich schade, denn bisher konnte mich jedes “Mops-Buch” allein durch den Mops überzeugen… Zu allem Überfluss gelten Spinnen bei Frau Porath als Insekten… Vielleicht sollte sie Tiere gänzlich bei ihren Büchern weglassen, oder die tiermedizinischen Bücher über die sie schreibt selbst lesen! Schöne Idee – mieserable Umsetzung!