Rezension

Eine Geschichte voller Witz und Weisheit

Der Allesforscher - Heinrich Steinfest

Der Allesforscher
von Heinrich Steinfest

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch hatte mich schon mit der Einleitung gepackt, in der der Autor nachvollziehbar und witzig erläutert, wie schade es ist, dass ein Buch keine Titelmusik haben kann und wie die Titelmusik zu seinem Buch sein sollte. Köstlich!
Und so geht es dann auch weiter. Die Geschichte von Sixten Braun ist gespickt mit absurden Zufällen, die uns eindringlich, ausführlich und mit leisem Bedauern erzählt wird.

Es ist aber auch zu dumm. Sixten ist als junger, erfolgreicher Manager in Asien unterwegs, als mitten in der Stadt ein Wal, der auf einem Lastwagen transportiert wird, explodiert (der Wal, nicht der Lastwagen!) und Sixten eine üble Kopfverletzung davon trägt. Das hat aber auch sein Gutes, weil er im Krankenhaus seiner Traumfrau begegnet.
Nachdem er einen Flugzeugabsturz überlebt hat, hängt er seinen Job an den Nagel und wird Bademeister…

Auch wenn das eher slapstickhaft klingt, es liest sich sehr anspruchsvoll, ist voller origineller Vergleiche, die amüsant sind, aber auch wahr, gelegentlich sogar leicht despektierlich. Man bekommt hier auch eine gehörige Portion originelle Lebensphilosophie geliefert.
Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen.

Im letzten Drittel des Buches verläuft es sich allerdings ein wenig. Sixten trifft im Traum verschiedene Verstorbene. Zum Beispiel seine verunglückte Schwester, die auch im Traum eines Freundes auftaucht, um Messerwerfen zu lernen. Das mag man als letzte Konsequenz der Absurdität verstehen. Mir war das eins zu viel. An dieser Stelle noch einen mystisch, religiös angehauchten Ansatz hineinzubringen, hätte ich nicht gebraucht, sondern mich lieber auf den kleinen Allesforscher konzentriert.

Trotzdem hat mir dieses Buch sehr gefallen. Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, voller Witz aber auch Weisheit, die bei aller Absurdität auch noch das Herz berührt. Alles drin im Allesforscher!