Rezension

Eine gut erzählte Geschichte mit mäßiger Spannung

So eiskalt der Tod -

So eiskalt der Tod
von Robert Bryndza

Ein Cover, das farblich ansprechend und erfrischend wirkt und durch den Titel erst Ungutes erahnen lässt. So ist auch der unmittelbare Einstieg ins Buch düster und zeigt eine Verbindung zum Cover. Bildhaft und mit einem angenehmen Erzählstil entführt Robert Bryndza die LeserInnen in eine Geschichte, deren Ausmaße Stück für Stück ans Tageslicht gelangen.
Die sympathische Privatermittler Kate, die eigentlich Dozentin an einer Uni ist, und ihr Mitarbeiter Tristan kennt man bereits aus dem Vorgänger und so ist die Wiedersehensfreude groß. Die empathische Kate hat nach wie vor ihr Päckchen zu tragen, doch sie ist taff, aufmerksam und motiviert. Auch Tristan offenbart in diesem Buch mehr von seinem Privatleben und zeigt sich, wie Kate, motiviert, smart und offen. Dies trifft leider weniger auf die Personen zu, mit denen sie bei ihren Ermittlungen unweigerlich Kontakt haben. So wirkt der DCI Henry Ko im Kontrast zu Kate unqualifiziert und empathielos.
Sollte man das erste Buch nicht gelesen haben, erfährt man noch einmal die wichtigsten Details über die Protagonisten im Laufe der Story, sodass sich das Buch unabhängig lesen lässt. Ist man allerdings auf der Suche nach einer spannenden Geschichte, wird man leider enttäuscht. Es tauchen immer mal wieder spannende Szenen auf, die durch die langwierige und schleppende Ermittlungsarbeit jedoch keinen Nervenkitzel erzeugen. So handelt das Buch neben dem toten jungen Mann und einer verschwundenen Frau größtenteils von alten Vermisstenfällen und dem Rätsel, das sich daraus ergibt. Für mich ist es somit eher ein Kriminalroman als ein Thriller, mit einem Hauch von Korruption, Vertuschung und schlechter Polizeiarbeit.
Nach dem grandiosen ersten Teil war meine Vorfreude auf das Buch sehr groß. Der Schreibstil des Autors ist ohne Zweifel unterhaltsam und sehr gut, jedoch konnte mich die Geschichte nicht sonderlich packen und es fehlte mir eindeutig an Spannung und aufregenden Vorfällen. Auch die Auflösung von Täter und Motiv schien etwas einfallslos und wenig überraschend.
Das Buch wird mich dennoch nicht davon abhalten auch einen dritten Teil zu lesen, da die Sprache des Autors überzeugt und die Protagonisten gut gewählt sind.