Rezension

Eine herausragende Fortsetzung

Askeria: Hüter des Seelenfeuers - Juliet May

Askeria: Hüter des Seelenfeuers
von Juliet May

Bewertet mit 5 Sternen

Auch in Band 2 der Dark-Fantasy-Reihe um Piara, ihre Brüder Souta und Ineas und ihre Freunde geht es spannend weiter. Denn noch besteht die Hoffnung, dass Ineas gerettet und der Macht Lycenars ein Ende gesetzt werden kann, um gleichzeitig das Volk der Ceri aus der Unterdrückung zu befreien. Doch ihren Plan in die Tat umzusetzen ist schwieriger, als irgendjemand erwartet hätte. Während Piara und Souta sich vorbereiten und ihre Kräfte sammeln, muss Rigoras um das Leben seines Vaters fürchten, der des Hochverrats verdächtigt wird. Lycenars Kontrolle über Ineas´ Gedanken und Gefühle wächst weiter an, und die drei Geschwister müssen sich den offenen Fragen ihrer Vergangenheit stellen und erkennen, dass Vieles, was sie jahrelang zu wissen glaubten, auf Lügen basierte. Ihre letzte Hoffnung, um all dies endlich zu beenden, liegt nun im Seelenfeuer - einer uralten Kraft, die die Seelen Soutas und Lias aneinander binden soll...

Es ist faszinierend, welchen Sog diese Buchreihe ausübt. Mit Band 2 ist es genau wie mit seinem Vorgänger: Kaum nimmt man das Buch zur Hand, taucht man ein in diese komplexe und so wunderbar interessant gestaltete Welt. Die ganz besondere Atmosphäre, die bereits der erste Teil erzeugt hat, wird hier weiterhin aufrecht erhalten, während die Geschichte nahtlos an das Ende des ersten Bandes anknüpft. Dabei hat man als Leser keinerlei Schwierigkeiten, wieder in die Handlung hineinzufinden, obwohl man gleich wieder mitten in das Geschehen hineingeworfen wird.

Von Anfang an wird man in den Bann gezogen von Juliet Mays fesselndem Schreibstil, den vielschichtigen und authentischen Protagonisten, der facettenreichen, anspruchsvoll gestalteten Welt und der mitreißenden Handlung. Oft ist es keine leichte Kost, die dem Leser hier vorgesetzt wird, doch genau das ist das Spannende an diesem Buch und bringt einem die Figuren so nahe - Juliet May scheut nicht davor zurück, einen tiefen Einblick in ihre Charaktere zu gewähren und gibt ihnen die Möglichkeit, auch ihre Schattenseiten zu zeigen und sich so voll zu entfalten. Das macht sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren unglaublich realistisch und ermöglicht natürlich auch eine riesige charakterliche Entwicklung.

Die düstere Grundstimmung, die den Leser um die Zukunft Mitaerias und Mallumas bangen lässt, die kontinuierlich bestehende und immer weiter anwachsende Spannung, das extrem gut gelungene Worldbuilding und die bemerkenswert detailliert ausgearbeiteten Figuren machen Askeria zu einem absoluten Highlight. Ich wüsste wirklich nicht, was ich da bemängeln sollte, und freue mich sehr auf die Fortsetzung!