Rezension

Das Feuer in uns

Askeria: Hüter des Seelenfeuers - Juliet May

Askeria: Hüter des Seelenfeuers
von Juliet May

Bewertet mit 5 Sternen

Das Seelenfeuer, das sowohl Menschen als auch Ceri besitzen, gibt den Geschwistern Piara und Souta Hoffnung, ihren Bruder Ineas doch noch aus den Fängen von Lycenar zu befreien. Souta und seine Freundin Lia wollen die Verbindung, die selbst den Tod überdauert knüpfen, auch, wenn sie die Konsequenzen daraus tragen müssen. Allerdings ist auch Lycenar nicht untätig.
Währenddessen hat Rigoras ganz andere Probleme. Sein Vater Hattou wird beschuldigt, sein Amt als Clanführer missbraucht und Verrat begangen zu haben. Rigoras muss nun beweisen, dass er zum einen nichts damit zu tun hat und zum anderen, dass sein Vater kein Verräter ist.

„Askeria – Hüter des Seelenfeuers“ wird aus gleich zehn Perspektiven erzählt. Hinzu kommen Rückblenden und Lyrik-Kapitel. Dabei gibt Juliet May jeder Figur eine eigene Stimme und geht innerhalb der Handlung entsprechend der individuellen Charakterzüge vor. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Piaras und Soutas Bruder Ineas. Während der erste Band eher Piara in den Vordergrund gestellt hat, spielt im zweiten Teil vorwiegend Souta die Hauptrolle. Dadurch erfährt man in den Rückblenden noch mehr über die Kindheit der drei Geschwister. Während mit Piara, Souta, Soutas Freundin Lia und Rigoras die junge Generation alles daransetzt, die Welt zu retten, agiert rund um Rigoras Vater Hattou die ältere bzw. Elterngeneration auf einer ganz anderen Baustelle. Überhaupt gibt es neben der Haupthandlung einige Nebenschauplätze, die allerdings zu keinem Zeitpunkt vom Handlungsziel ablenken.

Das Spannende der Handlung: Es gibt keinen sichtbaren Antagonisten. Zwar ist die Bedrohung durchaus vorhanden, allerdings taucht der gemeinsame Feind primär in Unterhaltungen und Gedanken der Figuren auf und ist nur zu einem Teil greifbar. Das macht ihn jedoch nicht weniger präsent und innerhalb der Geschichte nicht weniger real. Während der Fokus weniger auf einem anwesenden Bösewicht liegt, rücken die Beziehungen zwischen den Charakteren stärker in den Mittelpunkt, wobei Autorin Juliet May ein breites Spektrum abdeckt. Geschwister- und Eltern-Kind-Beziehungen, Freundschaft und Liebe spielen im Voranbringen der Handlung eine nicht unwichtige Rolle und beinhalten einiges an Konfliktpotenzial, was es nicht nur spannend macht, sondern auch für Spannungen sorgt.