Rezension

Eine Hommage an das Leben im Hier und Jetzt

Die Antwort auf Vielleicht - Hendrik Winter

Die Antwort auf Vielleicht
von Hendrik Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt (laut Klappentext)

Adam hat nicht damit gerechnet, sich in eine der Patientinnen zu verlieben, die er täglich zur Chemotherapie und zurück fährt. Doch dann steigt eines Tages Jessi in sein Taxi – jung, schön und todkrank. Ehe er sichs versieht, ist es um ihn geschehen. Als er erfährt, dass Jessi vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben hat, setzt er alles daran, ihr diese Zeit so schön wie möglich zu machen. Und er hat ein Ziel: Jessis größten Wunsch zu erfüllen. Währenddessen erkennt er, dass auch er seine Träume vielleicht nicht bis „irgendwann einmal“ aufschieben sollte …

 

Meine Meinung

Besonders berührt hat mich an diesem Roman, dass er auf wahren Begebenheiten beruht und der Autor selbst Patienten zur Chemotherapie fuhr und auf einer dieser Fahrten eine junge Frau, der er im Roman den Namen Jessi gab, kennen und lieben lernte. Diese Tatsache hat mich emotional noch viel mehr mit der Geschichte mitfiebern und mitleiden lassen und es war stellenweise schwer für mich weiterzulesen. Daher konnte ich den Roman nicht an einem Stück lesen, sondern musste mir zwischendrin immer etwas Zeit lesen, um das Gelesene zu verdauen.

Der Schreibstil ist wunderbar bildlich, sehr gefühlsbetont, aber auch humoristisch. Was mir sehr gut gefallen hat, da durch den Humor auf Adams und Jessis Seite eine gewisse Leichtigkeit in dieses schwere Schicksal kam. Man merkte aber auch immer, dass der Krebs wie ein Damoklesschwert über Jessi schwebt und man stets mit dem Schlimmsten rechnet.

Sowohl Adam als auch Jessi habe ich als sehr sympathisch empfunden. Adam ist ein wunderbar gefühlvoller Mensch, dem es gelingt, normal mit den Krebspatienten umzugehen und sie nicht auf ihre Krankheit zu reduzieren. Er versucht, den Menschen die Fahrten so erträglich wie möglich zu machen und merkt, wann er reden und wann er lieben schweigen sollte.

Jessi ist eine Kämpfernatur, die Poetry-Slam liebt und das Leben genießen möchte. Sie schafft es auch, Adam aus der Reserve zu locken und ihm sein eigenes Ende vor Augen zu führen, sodass er selbst darüber nachdenkt, was ihm wirklich wichtig ist und was er im Leben noch erreichen möchte.

Über das Ende möchte ich natürlich nichts verraten, aber ich habe einige Taschentücher verbraucht.

Für mich ist der Roman eine wunderbare Hommage das Leben. Er erinnert daran, dass das Leben jederzeit vorbei sein kann und dass wir wirklich versuchen sollten, jeden Tag so gut es geht zu genießen, da wir nicht wissen, wie viele Tage uns noch bleiben.

 

Fazit

Ein hochemotionaler Roman, der mitten ins Herz trifft und einem selbst vor Augen führt, dass das eigene Leben nicht unendlich ist und einem die Frage stellt, ob man nicht endlich einen bestimmten Traum anpacken möchte, bevor das Leben vorbei ist.