Rezension

Eine "kuhle" Story

Wir sind nicht zu fassen
von Kurt Dinan

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Chaos-Club: eine legendäre Vereinigung der Ashville High School. Geheim, aber immer präsent. Rache an fiesen Lehrern? Vogelscheißeangriff bei einem Picknick? Kühe auf dem Dach? Das sind so die Sachen, welche von diesem Club inszeniert werden - und wie cool dazu! Als also Max, Elli, Malone, Wheeler und Adleta eine Nachricht vom Chaos-Club bekommen, zögern sie nicht lange, und folgen den Anweisungen. Doch sie tappen in eine Falle und werden gedemütigt. Und warum? Nach einiger Überlegung ist es klar: weil sie die langweiligen Normalos sind, jeder auf seine Weise verletzbar. Nicht gerade Loser, aber auch nicht die Topleute der Schule. Sie schwören Rache und entwickeln dabei ungeahnte Kreativität, die sie nicht nur an den Rand der Legalität bringt, sondern auch zum Überlegen: Ab wann wird aus Gerechtigkeit Rache? Und wem kann man wirklich trauen?

Kann ein Lehrer eine richtig coole Geschichte über Schüler, ihr Denken, ihre Probleme, ihr Erwachsenwerden, erste Liebe, Verrat und all das schreiben, was dazu gehört? In dem Fall lautet die Antwort eindeutig ja. Ich war zuerst skeptisch, doch Dinan hat es wirklich geschafft, mit Max einen echten, authentischen Jungen zu entwerfen, mit all den Unsicherheiten und Problemen, die für einen 16jährigen dazugehören. Gleichzeitig ist er aber auch keine Heulsuse, sondern jemand, der anfängt, für sich und seine Freunde einzustehen, aufzustehen, Verantwortung zu übernehmen. Das kommt nicht auf Zeigefingermoral daher, sondern witzig, mit daneben gegangenen Streichen, die echt unter der Gürtellinie verlaufen, mit Nachdenken und dem Korrigieren von Fehlern und dem Lernen aus solchen. Ich fand die Geschichte und ihre Protagonisten echt "kuhl" und empfehlenswert.