Rezension

Eine Lektüre über Demenz

Ich darf nicht vergessen - Alice LaPlante

Ich darf nicht vergessen
von Alice LaPlante

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:  Ihre Freundin wurde ermordet, und sie kann sich an nichts erinnern.
Wem kann sie trauen, wenn sie nicht einmal weiß, wer sie selbst ist?

Amanda O‘Toole ist ermordet worden. Von ihrer rechten Hand wurden vier Finger fein säuberlich abgetrennt. Für ihre beste Freundin, die Chirurgin Jennifer White, wäre diese Art von Operation ein Kinderspiel. Aber Jennifer leidet an Demenz und weiß nicht mehr, was in der Nacht passierte, als Amanda starb. Immer öfter fehlen Jennifer die Erinnerungen, und immer öfter kann sie nicht einmal mehr sagen, wer sie selbst ist oder wem sie vertrauen kann. Sie will nicht vergessen, aber sollte sie es vielleicht besser?

Ablauf und Handlung: Es ist kein typischer Psychothriller, in erster Linie geht es um die Alzheimererkrankung von Dr.Jennifer White.
Der Mord, ist zwar Bestandteil dieses Buches, rückt jedoch etwas in den Hintergrund.
Es wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, je nachdem woran sich Jennifer gerade erinnert und in welcher Zeitepoche  sie sich gerade befindet.
Erzählt wird auch was für eine Freundschaft Jennifer und Amanda hatten.
Alles hat seine Schattenseiten auch die Freundschaft mit Amanda.
Erzählt wird alles aus der Sicht von Jennifer.
Das Buch ist in 4 Abschnitte unterteilt.
Der Schreibstil der Autorin ist einerseits flüssig, aber andererseits auch etwas langatmig.
Aber dennoch lässt es sich gut lesen.

Meine Meinung: Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Es ist in dem Sinne kein typischer Psychothriller.
Ein kleiner Thrill ist unterschwellig vorhanden.
Ich kann nicht sagen, das dieses ganze Buch absolut spannungsgeladen war, denn das war hier nicht der Fall.
Es war eher die verschiedenen Ebenen der Erkrankung Jennifers, die mich in den Bann gezogen haben.
Ich fand es unglaublich faszinierend, darüber zu lesen.
Es ist keine leichte Lektüre, ich musste zwischenzeitlich pausieren um das ganze zu verinnerlichen.
Also mit Sicherheit kein Buch für zwischendurch, man muss sich ihm ganz widmen können um es zu verstehen.
Aber auch der Mordfall hat seine Rolle erfüllt, es gibt am Ende noch eine Überraschung.
Mir war das jedoch weniger wichtig, weil sich das Buch eigentlich um die Erkrankung dreht.
Teilweise fand ich es etwas emotional, die verschieden Facetten gingen mir doch sehr an die Nieren.