Rezension

Eine Liebe in der U-Bahn und reichlich LGBQT

One Last Stop -

One Last Stop
von Casey McQuiston

Bewertet mit 3.5 Sternen

August hat sich frisch in New York eingelebt, um ihr Studium hier fortzusetzen. Dringend braucht sie Abstand zu ihrer Mutter und deren lebenslange Obsession ihren verlorenen Bruder mit detekivischen Mitteln wiederzufinden. Auf dem Weg zur Uni sieht August ein verdammt gutaussehendes Mädchen, in das sie sich sofort verguckt. Auch in den folgenden Tagen sitzt die schöne Unbekannte in der Q-Line. August möchte Jane unbedingt kennenlernen und schafft dies auf die peinlichste Weise, indem sie sich mit Kaffee bekleckert. Die Unbekannte stellt sich als Jane vor und schenkt August ihren Schal, um den riesengroßen Kaffeefleck zu überdecken. Daraufhin treffen die beiden sich immer wieder in der Bahn und lernen einander kennen. Jane offenbart August ein riesengroßes Problem, und endlich einmal macht sich Janes detektivischer Spürsinn, den ihre Mutter ihr antrainiert hat, dabei bezahlt Jane zu helfen.

Mehr darf man über diesen Roman eigentlich nicht verraten, ich sage nur noch so viel: Wer beim Lesen des Klappentexts vermutet, dass Jane obdachlos ist und in der U-Bahn wohnt, der irrt gewaltig – es steckt so, so, so viel mehr dahinter! Teilweise hatte das Buch einige Längen, die ich vielleicht nicht so langatmig gefunden hätte, wenn ich zehn oder zwanzig Jahre jünger gewesen wäre. Insgesamt war es aber eine Story, in der einiges mehr steckte als ich zunächst vermutet habe. Mir hat die lockere Sprache des Buches zugesagt, und Augusts herrlich verrückte Mitbewohnerinnen und Nachbarn steuern einiges zum Lesevergnügen bei. Ich bin sonst weniger eine Leserin queerer Bücher und fand es rückblickend erfrischend und entspannend von einer gleichgeschlechtlichen Liebe zu lesen. War irgendwie voll angenehm! (Aber ich frage mich gerade, ob es seltsam ist, dass ich den letzten Punkt so herausstelle?)

Kommentare

Emswashed kommentierte am 04. November 2021 um 11:45

"(Aber ich frage mich gerade, ob es seltsam ist, dass ich den letzten Punkt so herausstelle?)"

Nö, zeigt es doch, dass auch solche Bücher Toleranz und Akzeptanz befördern! ;-)