Rezension

Eine Liebeserklärung an Venedig, aber kein Liebesroman

Die Mondschein-Lagune - Dorette Deutsch

Die Mondschein-Lagune
von Dorette Deutsch

Bewertet mit 3 Sternen

Der Klappentext: „Benvenuti a Venezia - der ewigen Stadt der Liebe Antonia, eine junge Archäologin aus Berlin, reist nach Venedig, um über die Laguneninseln zu forschen. Sie wohnt im prachtvollen Palazzo von Contessa Ada Foscarini. Die alte Venezianerin vertraut ihr ein Familiengeheimnis an, das ihre Mutter und sie selbst ein Leben lang belastet hat: Ihr Urgroßvater ist vor vielen Jahren spurlos verschwunden. Zusammen mit dem charmanten Gondoliere Dario begibt Antonia sich auf Spurensuche. Sie stoßen auf alte Geheimnisse, die in den Kanälen und Gassen der Stadt und in den Erinnerungen der Venezianer verborgen liegen. Dass Dario aber etwas ganz anderes quält, hält Antonia nicht davon ab, sich unaufhaltbar zu ihm hingezogen zu fühlen.“
Zum Inhalt: Die Archäologin Antonia ergreift die Chance ein Forschungsprojekt in Venedig zu bearbeiten, dafür lässt sie Berlin und ihren Freund, mit dem sie sowieso nicht mehr glücklich ist zurück. In Venedig kommt sie bei der Contessa Ada unter, einer charmanten und lebenserfahrenen alten Dame, die ihr gerne das echte Venedig, fern der üblichen Touristenrouten zeigt. Auch der Gondoliere Dario, ein Freund Adas ist gerne bereit der hübschen Berlinerin sein Venedig zu zeigen. Aber dieses Buch ist nicht nur eine romantische Geschichte, der Hauptaugenmerkt liegt auf der Situation und den Problemen der Stadt Venedig
Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte von einem auktorialen Erzähler, der eigentlich drei Erzählstränge verfolgt: Antonias und Darios beginnende Beziehung, Adas Versuch ihre Familiengeschichte zu ergründen und die Problematiken Venedigs und den Versuch verschiedener Gruppen diesen zu stoppen, diese Stränge werden aber sehr unterschiedlich gewichtet. Als besonderer Exkurs kommt auch Adas Katze Mimi und deren bester Freund, die Ratte Canaletto am Ende einiger Kapitel zu Wort. Die Geschichte plätschert in einem angenehm flüssigen Schreibstil dahin und vor allem die Stadt und ihre Inseln werden äußerst bildhaft und realistisch beschrieben, man lernt beim Lesen diese Stadt, abseits der üblichen Pfade gut kennen – Venedig-Flair pur. Für meinen Geschmack kommen aber leider die Liebesgeschichte und auch das Rätsel der Foscarini-Familie, die beide im Klappentext ja hervorgehoben werden, etwas zu kurz.
Mein Fazit: Obwohl das romantische Cover einen typischen romantischen Frauenroman erwarten lässt, beschäftigt sich diese Geschichte mehr mit der Historie und den Problemen der Stadt Venedig, die Geschichten Antonias und Adas sind mehr Zusatzhandlungen. Wer Venedig abseits der üblichen Routen kennen lernen will und sich für die Zustände in dieser Stadt interessiert, ist hier sehr gut beraten.

Ich danke dem Aufbau Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.