Rezension

Eine mal etwa andere Dystopie

Chaos Walking - Der Roman zum Film -

Chaos Walking - Der Roman zum Film
von Patrick Ness

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlung:

Todd Hewitt ist der letzte Junge seiner Heimatstadt. Und diese Stadt ist anders. In ihr gibt es keine Frauen, denn die hat ein Virus getötet. Nur Männer. Und jedermann hört die Gedanken aller anderen. Rund um die Uhr. Es gibt kein Privatleben. Es gibt keine Geheimnisse. Oder doch? Nur einen Monat vor dem Geburtstag, der auch ihn zum Mann machen wird, stolpert Todd unvermutet über einen Ort, an dem absolute Stille herrscht. Und dort trifft er ein Mädchen. Doch das ist unmöglich. Oder haben ihn alle ein Leben lang belogen? Todd kommt einem ungeheuerlichen Geheimnis auf die Spur. Und nun bleibt ihm nur eines: um sein Leben zu rennen …

 

Meinung:

Das Cover finde ich sehr cool gestaltet. Es ist dasselbe wie das Filmcover und ist auf jeden Fall auffällig! Obwohl ich es ja nicht so mag, wenn sich auf den Covern Personen befinden, ist es hier allerdings ziemlich passend. Die zwei Menschen sind die Schauspieler von Todd und Viola und ich muss sagen, dass ich deshalb etwas verwirrt war, da Todd höchstens vierzehn Jahre alt ist und beide Schauspieler deutlich älter aussehen. Aber das ist wohl Geschmackssache. Jedenfalls gefällt mir auch der Hintergrund total gut. Die Flammen um Todds Kopf sollen wohl den Lärm darstellen, dem er nicht entkommen kann. Die zwei Monde runden das Cover perfekt ab, auch der dunkle Wald passt super zum Inhalt, da die Reise auch dadurch führt … Insgesamt finde ich das Cover sehr ausdrucksstark, es ist mir gleich ins Auge gestochen und gefällt mir ziemlich gut!

Der Schreibstil hat mir, sofern ich das beurteilen kann, da ich das Hörbuch gehört habe, sehr gut gefallen. Der Autor schreibt sehr mitreißend und flüssig, besonders toll hat er in meinen Augen den Lärm und die Gedankenfetzen umgesetzt. Als ich das gehört habe, bin ich ziemlich durcheinandergekommen, was es noch viel authentischer gemacht hat. Die Geschichte wird die ganze Zeit aus der Ich-Perspektive von Todd erzählt.

David Nathan konnte mich total begeistern, denn der Sprecher ist wirklich super und spricht das Hörbuch klasse und lebensnah, sodass ich das Gefühl hatte, hautnah dabei zu sein. Mir gefällt auch, wie er seine Stimme immer wieder verstellt, wenn Todds Hund Manchee spricht oder Todd den Lärm hört. Vom Sprecher war ich wirklich begeistert, auch wenn er älter ist als der Protagonist und man das auch hört, stört mich das gar nicht. Er war wirklich eines der Highlights des Buches und ich fand seine Stimme sehr angenehm.

Ich bin gleich gut in die Geschichte gestartet und war gleich sehr gefesselt, auch die Grundidee, auf der das Buch aufbaut, fasziniert und interessiert mich total und ich war schon froh, nicht an Todds Stelle zu sein, da ich mir das total anstrengend vorgestellt habe und würde es wohl gar nicht aushalten, ständig die Gedanken der anderen zu hören, ohne eine einzige Pause. Das Buch ist eine Mischung aus Dystopie und Fantasygeschichte und wurde sehr spannend und eindrucksvoll erzählt. Ich habe hautnah mit Todd und Viola ihre Abenteuer miterlebt und nach wirklich jedem Kapitel hatte ich neue Fragen: Was passiert mit den Jungen, bevor sie zum Mann werden? Was verbirgt Prentisstown? Und warum kann man Violas Lärm nicht hören? Und das sind nur einige Fragen, die ich mir gestellt habe.

Unsere Protagonisten befinden sich die meiste Zeit auf der Flucht vor den Männern aus Prentisstown. Hierbei sind leider einige kleine Längen entstanden, bei denen ich das Gefühl hatte, es würde nichts Neues passieren. Aber spätestens im letzten Drittel war ich wieder voll dabei und das Ende war total spannend und es endet mit einem fiesen Cliffhanger! Wie wird es wohl jetzt weitergehen? Ich denke schon, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde, aber eher mit dem richtigen Buch, weil das einfach schneller geht.

Todd fand ich an manchen Stellen noch etwas anstrengend und bin immer noch nicht ganz mit ihm warm geworden, besonders wegen seiner Wutausbrüche, die aber im Laufe der Zeit etwas weniger geworden sind. Besonders schlimm fand ich anfangs sein Verhalten gegenüber seinem sprechenden Hund, Manchee hat mir da ziemlich leidgetan, doch die Flucht hat sie zusammengeschweißt. Das Mädchen, also Viola, war mir gleich viel sympathischer! Ich mochte sie sehr und fand sie ziemlich interessant. Ich bin schon gespannt, was im zweiten Teil mit ihnen passieren wird.

 

Fazit:

Eine mal etwas andere und fantasievolle Dystopie, die mich ziemlich überzeugen konnte. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil und vergebe 3,5 bis 4 Sterne!