Rezension

Eine nette Ergänzung zu „Einfach. Liebe“, da einem hier Landon und seine Vergangenheit näher gebracht werden

Einfach. Für Dich. - Tammara Webber

Einfach. Für Dich.
von Tammara Webber

Bewertet mit 3.5 Sternen

Früher war Landon Maxfields Leben perfekt. Vor ihm lag eine wunderbare Zukunft – bis eine Tragödie seine Familie zerstörte. Seitdem hat er vor allem eines verloren: die Hoffnung. Doch als er am College Jacqueline begegnet, wünscht er sich plötzlich, immer für sie da zu sein. Auch wenn er damit alle Regeln bricht, verliebt er sich in sie. Und er weiß: Um mit Jacqueline zusammenzusein würde er alles wagen – sogar der Vergangenheit ins Auge zu sehen … 

Meine Meinung

Obwohl der Klappentext einen zunächst vermuten lässt, dass „Einfach. Für. Dich“ noch einmal dieselbe Geschichte wie „Einfach. Liebe“ erzählt nur eben aus der Sicht des männlichen Protagonisten, habe ich schnell einen anderen Eindruck gewonnen. Bereits auf den ersten Seiten lässt uns Tammara Webber in Landons Vergangenheit blicken, wo wir auf sein 13-jähriges Ich treffen, das schwer unter dem Tod der Mutter leidet und sich von seinem Umfeld mehr und mehr zurückzieht. Danach gibt es einen Sprung in die Gegenwart und wir dürften Landon (oder Lucas, wie er sich mittlerweile von allen nennen lässt) in seinem jetzigen Leben begleiten. Hier gibt es auch ein Wiedersehen mit Jacqueline, die Landon während einer Vorlesung ins Auge fällt und die er von da an nicht mehr aus dem Kopf bekommt…

Der Großteil der Geschichte setzt sich aus inneren Monologen bzw. Gedanken (-gängen) von Landon zusammen, was mir ganz gut gefallen hat, da ich das Gefühl hatte eine enge Verbindung zu ihm zu haben. Da es fast zwei Jahre her ist, seitdem ich „Einfach. Liebe“ gelesen habe, hatte ich bereits einige Details wieder vergessen, sodass es mir während des Lesens nie langweilig wurde. Stattdessen durfte ich erneut mit verfolgen, wie sich langsam aber sicher mehr zwischen Landon und Jacqueline entwickelt. Doch so schön es auch zu beobachten war, muss ich leider sagen, dass in Band 1 viel mehr an Emotionen bei mir angekommen ist. Das lag wahrscheinlich daran, dass Jacqueline ziemlich blass und nichtssagend geblieben ist.

Die Rückblenden habe ich etwas lieber gelesen, da sie geholfen haben Landon noch besser zu verstehen. Darüber hinaus konnte mich die bedrückendere und traurigere Stimmung emotional mehr erreichen als die Abschnitte, die in der Gegenwart spielen. Der Tod seiner Mutter hat ihn mächtig aus der Bahn geworfen und ist nur schwer für ihn zu verkraften. Hinzu zu seiner Trauer, kommt auch noch, dass er aus seinem gewohnten Umfeld herausgerissen wird und sich an einem fremden Ort und in einer fremden Stadt zurecht finden muss. Von da an kann man beobachten wie es Stück für Stück bergab mit ihm geht. Er schwänzt regelmäßig die Schule, geht ständig auf irgendwelche Partys, nimmt Drogen und trinkt viel Alkohol. Ich konnte seine Handlungen zwar oft nicht gut heißen, dennoch waren sie für mich verständlich und haben ihn nicht weniger sympathisch gemacht. Im Gegenteil! Am liebsten wäre ich in die Geschichte gesprungen und hätte ihm geholfen.

Durch das ständige Hin-und-Her-Gespringe zwischen Vergangenheit & Gegenwart ist es mir ein bisschen schwer gefallen beide Teile in Einklang zu bringen bzw. den roten Faden zu erkennen. Alles in allem bin ich jedoch gut unterhalten worden und vor allem der jüngere Landon mit seinem Bemühen die Scherben seines Lebens irgendwie wieder zusammenzufügen, hat mich sehr berührt. Allerdings hätte ich „Einfach. Für. Dich“ nicht unbedingt lesen müssen. Anstatt der Liebesgeschichte geht es vielmehr darum dem Leser Landon näher zu bringen und ihn in seine Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen zu lassen.

Mein Fazit

„Einfach. Für. Dich“ von Tammara Webber hat mir gut gefallen, stellt aber in meinen Augen kein Must Read dar. Es ist eine nette Ergänzung zu „Einfach. Liebe“, da einem hier Landon und seine Vergangenheit näher gebracht werden, sodass man ihn viel besser verstehen kann. Wer Band 1 gelesen hat, dem kann ich auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen, allen anderen würde ich dagegen empfehlen zu „Einfach. Liebe“ zu greifen.