Rezension

Eine Neufassung der Schöpfungsgeschichte - innovativ, aber wenig spannend.

Genesis X - Joachim Josef Wolf

Genesis X
von Joachim Josef Wolf

Rund 450.000 Jahre vor unserer Zeit startet ein intelligentes und menschenähnliches Volk seine erste Expedition auf die Erde. Ea, Kommandeur der Raumfahrtflotte vom Planeten Marduk begleitet in den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden die Entwicklung der Menschen - von Primaten, die noch kein Feuer machen können, bis zu Adam und Eva, die von ihrer Entwicklung dem heutigen Menschen sehr ähneln.

Geschickt verknüpft der Autor dabei die christliche Schöpfungsgeschichte mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Elementen der von ihm erfundenen Bewohner Marduks. Zahlreiche seiner Ideen fand ich innovativ und interessant. Doch leider kam bei der eigentlichen Geschichte keine Spannung auf. Vielleicht lag es daran, dass die Erzähnlung von mehreren Jahrtausenden Menschheitsgeschichte ein zu hohes Maß an Abstraktheit verlangt. Vielleicht aber auch einfach daran, dass ich zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen konnte. Sie blieben mir alle zu oberflächlich -  entweder gut oder böse, ohne Schattierungen. Durch die fehlende Spannung war dann auch das Lesen eher zäh - obwohl der Schreibstil angenehm zu lesen war.

Wer gerne eine alternative Schöpfungsgeschichte lesen möchte, findet in dem Buch zahlreiche spannende Ideen. Wer hingegen einfach nach einem spannenden Science Fiction-Roman/Alternative History-Roman sucht, wird mit anderen Büchern womöglich glücklicher.