Rezension

Eine persönliche Sache

Hotel Cartagena - Simone Buchholz

Hotel Cartagena
von Simone Buchholz

Eigentlich sollte es auf der Geburtstagsfeier von Faller auch für die Staatsanwältin Chastity Riley mit ihren Kollegen ein schöner Abend werden. Die meisten Gäste hatten sich bereits eingefunden, als plötzlich zwölf schwerbewaffnete Geiselnehmer die Szenerie betreten und die Anwesenden in ihre Gewalt bringen. Die Situation wirkt zunächst kontrolliert, droht aber in jedem Moment zu kippen bzw. zu eskalieren. Wie sollen Riley und ihre Kollegen reagieren? Haben sich alle soweit unter Kontrolle, kein größeres Risiko für alle Geiseln darzustellen?
Die Autorin Simone Buchholz konnte mich schon mit dem dritten Band der Reihe um die Staatsanwältin Riley überzeugen, so dass ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet bin. Der eigenwillige und markante Schreibstil von Simone Buchholz hatte mich schnell wieder gefangen genommen. Sie arbeitet mit kurzen Sätzen und bringt die Protagonisten und das Geschehen auf den Punkt. Diese manchmal etwas unbequeme Schreibweise passt hervorragend zu der Geschichte. Der Spannungsbogen wird mit der Geiselnahme zu Beginn des Buches gut aufgebaut und im Verlauf des Buches durch die Geschehnisse und den Protagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Das Ganze erinnert ein wenig an ein Roadmovie, ohne aber den raum zu verlassen. Die raffiniert konzipierte Geschichte endet in einem fulminanten und für mich überzeugenden Finale.
"Hotel Cartagena" ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman, der in erster Linie mit der Sprachgewalt der Autorin überzeugt. Ich bin davon überzeugt, dass der außergewöhnliche Schreibstil aber auch polarisieren wird und sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird. Wer einmal Lust hat auf einen etwas anderen Kriminalroman, dem sei die ganze Reihe ans Herz gelegt, von der ich hoffe, dass sie noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Ich bewerte das Buch daher mit den vollen fünf von fünf Sternen.