Rezension

Eine Reise in die Zukunft

Niemand weiß, wie spät es ist - René Freund

Niemand weiß, wie spät es ist
von René Freund

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem Noras Vater sehr unerwartet verstorben ist, wird sie von einem Notar zur Testamentseröffnung eingelasen. Nora denkt sich nichts schlimmes dabei und geht hin. Sie erfährt vom Notar, dass sie ihr Erbe nur unter der Bedingung erhält, dass sie eine Reise unternimmt. Sie soll eine Wanderung machen zwar unter notarieller Aufsicht. Die Aufsicht führt jedoch nicht der Notar durch, der das Testament eröffnet, sondern ein junger österreichischer Notar, namens Bernhard. Nora und Bernhard werden auf ihrer Reise jeden Morgen eine neue Anweisung erhalten, wo sie hinwandern werden. Notgedrungen machen sich die beiden also auf den Weg...

Inhalt:
Das Buch erzählt von Noras Reise mit Bernhard. Sie beginnt die Reise mit dem Vorsatz das Erbe zu bekommen, doch während der Reise ändern sich ihre Absichten, sie beginnt es zu genießen und wächst immer wieder über sich hinaus. Mir hat diese Geschichte gut gefallen, da Nora eine starke Entwicklung durchmacht und die Geschichte, die dieses Buch erzählt, einfach wunderschön ist. Ich konnte mich richtig in die Geschichte vertiefen und auch wenn eigentlich wenig passiert, wurde mir beim Lesen doch nie langweilig, sondern die Seiten  flogen nur so dahin. Die Geschichte hat mich gepackt und erst am Ende des Buches wieder ausgespuckt.

Schreibstil und Aufbau:
Das Buch unterteilt sich in drei Teile, von denen der zweite der deutlich größte ist. Die Teile in sich sind wiederum in Kapitel unterteilt, die allesamt recht kurz gehalten sind. Jedes Kapitel beschreibt einen zeitlichen Abschnitt.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich extrem flüssig, sodass das Gefühl des durch die Seiten fliegens zu stande kam. Es hat mir viel Spaß gemacht das Buch zu lesen, da es die eine oder andere total unvorhersehbare Wendung gab, die mich sehr überrascht hat. Ich hätte mit dem Ausgang des Buches nie gerechnet, aber dennoch passt alles sehr gut zusammen. Das Buch ist außerdem sehr emotional.

Charaktere:
Mit Nora und Bernhard hat das Buch zwei tolle Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nora ist ein Stadtkind aus Paris, dass in der gehobenen Gesellschaft aufgewachsen ist. Bernhard stammt aus einem Dorf in Österreich und ist in eher schlechten Verhältnissen mit Gewalt und Alkohol aufgewachsen. Diese Unterschiede führen anfangs zu einigen Konflikten, die mich als Leser teilweise sehr amüsiert haben.

Cover und Klappentext:
Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick auf sich aufmerksam gemacht, da es anders ist als die Buchcover, die ich bisher in meinem Bücherregal stehen habe. Auch der Titel hat mich neugierig gemacht. Ich finde das Cover hat etwas zeitloses, vielleicht aufgrund des Titels? Ich finde es auf jeden Fall gelungen.
Der Klappentext hat mir ebenfalls gefallen, dass er mich neugierig gemacht und aus meiner jetzigen Perspektive auch keine falschen Erwartungen geweckt hat.

Fazit:
Ich finde dieses Buch sehr gelungen und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen. Das Buch nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise, bei der sich der Leser auch die einen oder anderen Gedanken über sich selbst machen kann.