Rezension

Eine schöne und emotionale Geschichte mit einem mitreissenden Schreibstil und einem wunderschönen sommerlichen Setting in Australien

The waves we catch - Emerald Bay, Band 2 -

The waves we catch - Emerald Bay, Band 2
von Lorena Schäfer

Bewertet mit 4 Sternen

Gerade im kalten und grauen Winter sehnt man sich manchmal nach Sonnenschein, warmem Wetter und dem Meer. Mit diesem Buch bin ich gedanklich ins sommerliche Australien gereist und habe Billie und Nathan auf ihrer Reise in die Vergangenheit und zu sich selbst begleitet. Obwohl ich den ersten Teil der Reihe nicht kannte, habe ich mich schnell in Emerald Bay zurechtgefunden - und sehr wohlgefühlt. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »The waves we catch«:

»Seit Billie nach ihrem Highschool-Abschluss Emerald Bay überstürzt verlassen hat, pilgert sie als Strassenmusikerin mit ihrem Van durch ganz Australien. Als ihre Grossmutter Phoebe einen Unfall hat, zögert sie nicht lang: Mit gemischten Gefühlen kehrt Billie in das kleine Küstenörtchen zurück, um ihr die nächsten Monate zu helfen und ihre Reise danach fortzusetzen. Schnell merkt Billie jedoch, dass sich seit ihrem Aufbruch Vieles verändert hat. Sie beginnt Emerald Bay mit anderen Augen zu sehen und fängt an, sich in ihrer alten Heimat wohlfühlen. Doch dann steht sie plötzlich ihrer ersten grossen Liebe Nathan gegenüber, und der Schmerz der Vergangenheit holt sie endgültig ein. Schliesslich muss Billie sich entscheiden: Wohin gehört sie wirklich? Und kann es noch eine Chance für sie und Nathan geben?«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des unglaublich flüssigen Schreibstils sehr leicht gefallen. Der Roman ist so geschrieben, dass man ihn kaum aus der Hand legen kann und die Seiten nur so dahinfliegen. Genau so muss ein New Adult-Roman meiner Meinung nach geschrieben sein - grosses Kompliment! Die Geschichte wird sowohl aus Billies als auch aus Nathans Sicht geschildert, wodurch wir Leser*innen vertiefte Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten.

Sowohl Billie als auch Nathan waren mir sympathisch und wurden authentisch dargestellt. Es wird schnell deutlich, dass sie zwar mehr oder weniger zufrieden mit ihrem aktuellen Leben, aber nicht wirklich glücklich sind. Sie mussten in der Vergangenheit beide den einen oder anderen Schicksalsschlag einstecken, womit sie teilweise bis heute zu kämpfen haben. Dennoch kämpfen sie sich so gut wie möglich durchs Leben, was ich sehr bewundernswert fand - und noch mehr habe ich sie für ihre tolle Entwicklung bewundert, die sie im Verlaufe des Romans durchmachen. Wie wir schon auf den ersten Seiten erfahren, waren Billie und Nathan ein Paar - bis Billie Emerald Bay und Nathan Hals über Kopf verlassen hat. Die Gründe für diese Trennung bleiben allerdings lange ein Geheimnis - und da tauchen bei uns Leser*innen natürlich viele Fragen auf, die tatsächlich erst gegen Ende des Buches beantwortet werden.

Auch die Nebencharaktere mochte ich sehr. Leser*innen, die den ersten Band kennen, werden sich bestimmt über ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren aus dem ersten Teil freuen. Aber auch ich als Neueinsteigerin fand mich in Emerald Bay schnell zurecht und habe viele Charaktere - z.B. Taylor, Faye, Isla und Hazel, sofort ins Herz geschlossen. Als Hundefan war ich von Lewis, Billies Australian Shepherd, besonders begeistert. Hunde machen einfach jede Geschichte noch besser. ;D

Die Geschichte um Nathan und Billie hat mich auch auf der emotionalen Ebene abgeholt. Einige Szenen waren so schön, dass sie mich richtig berührt haben - und genau das suche ich bei einem New Adult-Roman. Durch diese Szenen hat die Story eine schöne Tiefe erhalten und mich teilweise auch zum Nachdenken über mein eigenes Leben angeregt. Actionmässig passiert nicht viel, das habe ich aber auch nicht vermisst. Themen, die in diesem Buch angesprochen werden, sind z.B. die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, Verluste von Familienmitgliedern, Mobbingerfahrungen, aber auch der Zusammenhalt in der Familie und unter Freunden, das Leben in einer Kleinstadt, Surfen und die Berufswahl.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: In wenigen Szenen konnte ich Billies Reaktionen und Verhalten nicht hundertprozentig nachvollziehen. In diesen Momenten wirkte sie auf mich wenig reflektiert - nicht so, wie ich es von einer 20-jährigen Protagonistin erwarten würde. Das ist aber nur ein Detail.

 

Fazit:

»The waves we catch« war eine schöne und emotionale Geschichte, die mir besonders aufgrund des flüssigen Schreibstils und der tollen Charaktere gefallen hat. Das Buch hat mich gedanklich für eine Weile ins sommerliche und warme Australien reisen lassen, was während des kalten Winters sehr gut getan hat. Dafür gibt es vier Sterne!