Rezension

Eine sehr berührende Geschichte

Hinter den Wolken scheint die Sonne -

Hinter den Wolken scheint die Sonne
von Nadine Stenglein

Bewertet mit 5 Sternen

Maximilian „Max“ Rother ist gerade mal 4 Jahre alt, als er mit seinen Eltern bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt wird. 2 rettende Engel im Auto hinter ihnen, einem Arzt und einer Krankenschwester, hat er es zu verdanken, dass er überlebt hat. Heute ist er 24 Jahre alt, sitzt vom Hals abwärts gelähmt in einem Rollstuhl, wird künstlich beatmet und erzählt uns hier seine Geschichte. Immer an seiner Seite, seine Eltern und seine Geschwister Geena und Florian.

Er hat nicht wie viele andere in einer solchen Situation sein Leben aufgegeben. Er genießt jeden Augenblick in vollen Zügen so gut es eben geht. Es gibt natürlich auch schlechte Tage, wenn sich z.B. mal wieder der Beatmungsschlauch löst und er sich von dieser Luftnot im KKH erholen muss. Bei einem dieser Aufenthalte lernt er Melissa kennen, eine junge Frau, die mit ihrem Handicap überhaupt nicht zurecht kommt; die außerdem ein Problem hat, über das sie mit Max erst viel später spricht. Max schafft es wahrhaftig, ihr zu vermitteln, dass sich das Leben lohnt. Er steht ihr bei und hört ihr zu. Es ist so schön zu lesen und damit dabei sein zu dürfen, wie sich ganz langsam eine Freundschaft entwickelt und wie aus dieser Freundschaft Liebe wird.

Ich muss zugeben, ich mochte Melissa zuerst überhaupt nicht. Das Benehmen dieses verzogenen Mädels vor allem dem Krankenhauspersonal gegenüber mochte ich gar nicht. Im Laufe der Seiten hat sie sich aber so positiv entwickelt, dass sie mir dann doch noch ans Herz gewachsen ist. Vor allem fand ich es sehr schön, dass sich auch ihr großes Problem, auf das ich hier nicht weiter eingehe, gelöst hat.

Nadine Stenglein hat mich mit diesem Buch so in ihren Bann gezogen. Vielleicht auch immer mit dem Hintergrundwissen, dass Max real und kein künstlich erzeugter Protagonist ist. Sie erzählt seine Geschichte leicht und flüssig, nimmt aber auch negative Erlebnisse nicht aus. Sein Vor- und auch das Nachwort haben mich sehr berührt. Ich bin stark beeindruckt, von dem jungen Mann, der allem, was um ihn herum geschieht, so offen und positiv gegenüber steht. Und der sich vor allem nicht unterkriegen lässt.
Die Mitwirkenden kommen sehr lebendig und menschlich rüber. Vor allem mag ich auch Alex und David, seine Freunde sehr gerne.

Was für eine tolle, herzergreifende Geschichte. Ich habe mit Max gelitten, mich mit ihm gefreut, mit ihm gelacht und mit ihm geweint. Eine Geschichte, die Mut macht, die Hoffnung gibt und die zeigt, dass das Leben, egal wie es dir mitspielt, einfach wert ist, gelebt zu werden.