Rezension

Eine sommerliche Liebesgeschichte – leichter gesagt als geschrieben

Sommerfrische auf Gracewood Hall - Sandra Rehle

Sommerfrische auf Gracewood Hall
von Sandra Rehle

Die Yogalehrerin Milla reist mit ihrer Freundin um die Welt und trifft immer wieder auf den Fotografen Nick, der sein Leben und seine Freiheit genießt – nichtsahnend, dass seine zufälligen Begegnungen mit Milla sein Leben gehörig auf den Kopf stellen werden.

Klingt nach einer leichten Liebesgeschichte – und das war sie auch. Der Schreibstil ist flüssig und locker, aber so richtig reingekommen bin ich nicht in die Geschichte, da ich keinen Zugang zu den Hauptprotagonisten gefunden habe. Es tauchen viele weitere Personen auf Gracewood Hall auf, die in anderen Teilen der Reihe behandelt werden, und die mir – zugegeben – sympathischer waren als Milla. Ihre Verhaltensweise konnte ich oft nicht nachvollziehen und war anfänglich etwas genervt von ihr. Nick hingegen war mir sympathischer und ich hoffte dann eben für ihn, dass Milla sich etwas lockern würde.

Die Personen waren mir leider nicht klar genug umrissen in ihren Charaktereigenschaften: Nick scheint ein echter Familienmensch zu sein, das widerspricht jedoch seinem bisherigen „Liebesverhalten“ doch etwas. Milla ist oft noch ziemlich teenagerhaft in ihrem Verhalten, auch das widerspricht dem „Cheftöchterlein“, die auf einmal wichtige Entscheidungen treffen und geschäftliche Dokumente unterschreiben soll? Außerdem sind mir die anfänglichen Aufeinandertreffen etwas zu unrealistisch. Innerhalb weniger Monate treffen sie sich in mehreren weltweiten Großstädten immer wieder zufällig: auf Festivals mit tausenden Menschen, in kleinen Cafes, im gleichen Flieger. Das scheinen mir doch zu viele gestellte Situationen zu sein.

Außerdem finde ich das Teenager-Geplänkel zwischen den beiden nicht wirklich altersgemäß. Die verzierenden Umschreibungen waren mir stellenweise auch etwas zu viel (z.B. „das Glück stieg auf wie Blubberblasen“).

Die Auflösung war dann wieder ganz schön und hat der Geschichte gutgetan. Nichtsdestotrotz gibt es zu viele Punkte, die mich aufgehalten und mir die Lesefreude etwas genommen haben, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.