Rezension

Eine Woche Geisterspuk

Mika und der Wächter des Lichts - Lucy Haien

Mika und der Wächter des Lichts
von Lucy Haien

Bewertet mit 4 Sternen

Mika stinkt es gewaltig. Das liegt aber nicht an seiner nervigen kleinen Schwester, sondern an einem tatsächlich übelriechendem Schatten, der im Haus seiner Eltern auftaucht. Eigentlich ist Mika mit zehn Jahren schon zu alt, um an Geister zu glauben. Allerdings riecht der nächtliche Eindringling so unangenehm, dass er, gemeinsam mit seinem Freund Tom, dann doch beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei müssen die beiden Jungen feststellen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint.

„Mika und der Wächter des Lichts“ von Lucy Haien beginnt mit einem klassischen Kinderthema: der Angst im Dunkeln. Sobald das Licht aus ist, sitzen unter dem Bett und im Schrank Monster. In Mikas Fall ist da allerdings tatsächlich jemand und dieser Jemand verströmt nicht gerade einen angenehmen Geruch. Nachdem Mika und sein Freund Tom ihre Furcht vor dem Unbekannten besiegt haben, werden die Ereignisse aufregender, als sie es sich hätten denken können. Lucy Haien erzählt ihre Geschichte spannend, aber nicht gruselig und lädt mit ihrem lockeren und flüssigen Schreibstil zum Weiterlesen ein.

Lucy Haien beschäftigt sich in ihrer Geschichte damit, was passieren könnte, wenn die Monster unter dem Bett real wären. Ihre Lösung für dieses Szenario ist spannend und trotzdem humorvoll und Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt spielen darin eine große Rolle. Dabei ist sie moralisch ohne den Zeigefinger zu erheben und nimmt die Furcht vor der Dunkelheit, indem sie ihre Charaktere Abenteuer mit den Geistern der Nacht erleben lässt. Für die erwachsenen Vorleser findet sich die eine oder andere Anspielung, die mit Sicherheit beim Vorlesen für ein kurzes Schmunzeln sorgt. Die Geschichte eignet sich aber ebenso gut zum Selberlesen und richtet sich an Kinder ab etwa acht Jahren.