Rezension

Eine wunderschöne Geschichte über die Rettung eines kleinen Wildtiers

Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind -

Warum Weihnachtswunder manchmal ganz klein sind
von Erhard Dietl

Bewertet mit 5 Sternen

»Der Baum liegt nun eingeschnürt auf dem Transporter. Verängstigt lugt das Käuzchen aus dem Dickicht der Zweige hervor. Weglaufen kann es nicht mehr, so eng ist es hier. Das Käuzchen weiß nicht, was hier passiert. Es kennt ja nur seinen Wald und die Wiese. Und den Weiher, in dem sich das Mondlicht spiegelt.«

Als im Jahr 2020 der Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center in New York aufgestellt wurde, fand man in seinen Zweigen eine kleine Eule, verängstigt und ausgehungert. Sie hatte in dem Baum gesessen, als er gefällt wurde und den weiten Transport in die große Stadt überlebt. Dieser wahren Geschichte ist die im Buch nachempfunden.

 

Kleine und große Leser verfolgen gemeinsam mit dem Käuzchen die unfreiwillige Reise, das kleine Tier friert, hungert und ist verängstigt, hatte es sich doch zuvor in seinem Wald so sicher und geborgen gefühlt. Anders als in der Realität, bei der die kleine Eule im Zoo aufgepäppelt wurde, übernimmt das hier die Tochter eines Arbeiters, der das Käuzchen vor dem Aufstellen des Baums findet. Sie weiß, was ein Wildtier in Not benötigt, sorgt für Futter, Wärme und einen Schlafplatz. Vor allem weiß sie aber, was das Beste für den kleinen Kauz ist: Er muss zurück in seinen Wald. Und obwohl oder gerade, weil sie ihn liebgewonnen hat, bringt sie ihn am nächsten Tag zusammen mit ihrem Vater wieder an genau den Platz zurück, an dem die Tanne gefällt wurde.

 

Die liebenswerten Illustrationen und die Handlung berühren, das glückliche Ende sorgt für ein angenehm warmes Gefühl im Bauch. Am Ende gibt es noch mal in einfachen Worten eine Auflistung der Dinge, die man beim Fund eines Wildtiers befolgen sollte.

 

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte, die gleichzeitig vermittelt, was beim Fund eines Wildtiers zu tun ist.