Rezension

Einen eigenen Weg

Elmet -

Elmet
von Fiona Mozley

Bewertet mit 4 Sternen

Den gehen die drei Smythes: Vater John mit seinen beiden Kindern Cathy und Daniel. Sie sind nach Yorkshire gezogen, mitten in die Wälder, haben ein eigenes Haus gebaut. Doch es gibt jemanden, nämlich den Besitzer des Waldes, dem das überhaupt nicht passt. Mehrfach versucht er, die Familie dort herauszubekommen. Doch auch diese hat Unterstützer auf ihrer Seite.

Wenn man sehr beschönigend herangeht, könnte man die Lebensweise der Smithes als alternativ bezeichnen, da sie sozusagen ihren eigenen Weg gehen. Die Kinder besuchen nicht die Schule, John Smythe hat keinen Job im eigentlichen Sinne, sondern stellt sich manchmal in illegalen Faustkämpfen. Und macht noch so das ein oder andere.

Im Klartext befinden sie sich allerdings nicht auf, sondern unter der Armutsgrenze und sind zumindest in gewissen Fällen gezwungen, sich von anderen abhängig zu machen. Wobei die Gefüge innerhalb des Romans nicht immer ganz klar nachzuvollziehen sind, für mich jedenfalls nicht. Ob wir wollen oder nicht, es kann passieren, dass uns "Elmet" zu den tiefsten Niederungen in uns selbst führt. Zu Empfindungen, die uns selbst an uns verborgen geblieben sind oder die wir verstaut zu haben glaubten in den tiefsten Ecken unseres Bewusstseins, unserer Seele. Es könnte sogar zu einem Kampf mit sich selbst kommen, wenn man sich auf die Probe stellt  - sowohl in Bezug auf seine Empfindungen als Teil der Szenerie im Roman, als auch schlicht und einfach seiner Einstellungen in gewissen Dingen zu sich selbst. Kann ich mich auf mich verlassen, bleibe ich mir treu?

John Smythe kann das von sich behaupten, die meisten anderen Akteure nicht oder zumindest nicht ständig. Ein Roman nicht nur, aber auch über Erkenntnisse über sich selber. Zu empfehlen für Leser, die nicht auf ausgetretenen Pfaden wandeln und starken Tobak vertragen können!