Rezension

Einen Kranich zu sehen bedeutet Glück

Die Kranichfrauen -

Die Kranichfrauen
von Renate Greil

Ganz nett für zwischendurch. Ich fand es sehr langsam erzählt und etwas farblos.

Obwohl ich Geschichten aus der deutschen Nachkriegszeit sehr mag, konnten mich die Kranichfrauen leider nicht dauerhaft fesseln und überzeugen.

Der historische Roman führt mich nach München und an den Ammersee. Dort lerne ich Paula kennen. Sie führt in München ein nahezu unbeschwertes Leben, mal abgesehen von ihren temporären Anfällen und den Zukunftsplänen, die doch sehr von denen ihrer Eltern abweichen. Paula liebt das Segeln und diese Leidenschaft teilt sie mit Ihrer Tante Hedi, die mit ihren beiden Töchtern am Ammersee lebt. Dort verbringt sie den Sommer und arbeitet in dem von den amerikanischen Soldaten eingerichteten Jugendcamp zusammen mit ihrer Freundin Anna, einem Mädchen aus dem Dorf. Das klingt alles sehr nach „Jugendbuch“ oder Heimatroman und genau so habe ich es auch empfunden.

Der Schreibstil ist sehr einfach und subtil und passt tatsächlich eher zu einem Jugendbuch. Renate Greil erzählt langsam und detailliert, aber lange passiert einfach nichts. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und hält sich mit Alltäglichkeiten auf. So kam es mir vor.  

Klappentext und auch Cover haben mich eine mitreißende und spannende Geschichte erwarten lassen, aber die habe ich nicht bekommen. Ich habe viele Passagen quer gelesen, weil ich mich teilweise sehr gelangweilt habe.  Dabei blieben alle Personen etwas blass und habe sich überhaupt nicht weiter entwickelt. Eine zarte Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen. Aber auch da kamen keine Gefühle auf.

Ich finde es sehr schade, dass mich dieses Buch so sehr enttäuscht hat. Es ist gut recherchiert und die Atmosphäre der Nachkriegszeit wurde gut eingefangen. Aber das hat leider für mich nicht gereicht.