Rezension

Einerseits fand ich es sehr interessant, aber ein paar Punkte haben mich gestört

Match on Ice -

Match on Ice
von Allie Well

Bewertet mit 3.5 Sternen

Für Romy dreht sich alles nur um ihren Sport: Eiskunstlauf. Doch als die Rivalität zwischen der Eishockey-Mannschaft und den Eiskunstläufern eskaliert wird sie zum Kollateralschaden. Nachdem sie sich ihretwegen verletzt hat, kann Romy nicht mehr springen. Sie hat Angst und das bringt ihre gesamte Zukunft in Gefahr. Die Coaches entscheiden, die rivalisierenden Gruppen zur Zusammenarbeit zu zwingen. Fortan bekommt Romy Sondertraining mit Jack, dem Captain des Eishockeyteams. Kann er ihr helfen die Angst zu überwinden?

 

 

Beide Romy und Jack sind Vollblutsportler, das merkt man das gesamte Buch über. Doch während Jack immer noch lebt, wurde Romy das längst ausgetrieben. Teilweise war sie es selbst, der Leistungsdruck, der Wunsch nach Perfektion, aber teilweise war es auch ihr Sportpartner Dan, der ganz vorn mit dabei ist, wenn es darum geht, die Feindschaft zwischen Eishockey und Eiskunstlauf am Leben zu halten. Er hat keinen Respekt, weder vor deren Sport, noch vor ihnen als Menschen und vor Romy nebenbei bemerkt auch nicht. 

 

Romy tat mir unheimlich leid. Man erfährt, was das für sie bedeutet, diese Angst vor dem Springen und dass sie schon einmal da war. Aber sie versteckt ihre Gefühle lange hinter Ruppigkeit bezogen auf Jack. Sie lehnt ihn ab und lässt ihn das auch spüren, obwohl er ihr gegenüber nicht so drauf war.

Was mir massiv Probleme bereitet hat, war ihr Verhältnis zu Dan. Er ist ein schrecklicher Mensch und die Art, wie er Romy behandelt hat, geht einfach gar nicht. Er hat keinerlei Respekt oder Empathie für sie übrig. Sie ist seine Partnerin, aber soll nur funktionieren. Er ist ihr Ex, aber da war keine Liebe zwischen ihnen, das merkt man direkt. Dan weiß nicht, was er will. Er will Romy irgendwie nicht, aber irgendwie doch, vor allem will er nicht, dass jemand anderes sie hat. Er ist es gewohnt sie herumzuschupsen wie er es will und Romy lässt ihn machen. Damit hatte ich leider große Probleme. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich an dieses Verhalten so gewöhnt hat, aber wie sie Dan ständig entschuldigt und verteidigt, lässt sie nicht gut dastehen.

 

Jack ist ebenso ein Vollblutsportler wie Romy, nur ist er lockerer geblieben. Für ihn ist Hockey trotzdem noch Spaß. Er braucht eine Weile, aber dann versteht er, dass Eiskunstlauf mehr ist, als er dachte, er versteht Romy und versucht ihr zu helfen.

 

 

Fazit: Ich fand diesen Einblick in diese vollkommen fremde Welt sehr interessant. Gerade am Anfang zog es sich aber ein wenig. Ich mochte Romy und Jack, allerdings hat ihr ihr Umgang mit Dan, den ich als sehr toxisch und einfach ganz schrecklich empfand, geschadet. Die Enthüllung kurz vor Schluss habe ich so erwartet, sie war wirklich heftig, passte aber sehr gut zum Buch. Hier hat Jack ein wenig bei mir verloren, weil er sich plötzlich in meinen Augen ganz gegensätzlich verhielt zu dem Jack, den man kannte. Ja, das war eine Ausnahmesituation, aber trotzdem hätte ich nicht erwartet, dass er sich so verhält. Was mich an diesem Handlungsstrang am meisten gestört hat, war, dass er meiner Meinung nach nicht abgeschlossen wurde. Das in Verbindung mit dem abrupten Ende hat mich leider ziemlich sauer zurückgelassen. Eben noch war man mittendrin und plötzlich: Schluss. Ich hätte gedacht, da käme noch was, gerade zu diesem Handlungsstrang mit der Enthüllung, doch das wurde einfach abgeschnitten, nicht einmal ein Epilog, einfach nichts. Das war richtig schade.

 

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.