Rezension

Einerseits gute Unterhaltung, andererseits eher so "naja". Bin nicht ganz zufrieden.

Brausepulverherz - Leonie Lastella

Brausepulverherz
von Leonie Lastella

Bewertet mit 3 Sternen

Wie gerne hätte ich mich nach diesem Klappentext und dem sommerlich anmutenden Cover, in eine Geschichte fallen lassen, die neben Romantik vorallem ein sommerliches Flair mitbringt. Einfach mal abschalten und Sonne tanken. Wie geht das bei dem derzeit trostlosen Wetter besser, als mit einem Buch, das schon auf den ersten Blick genau diese Stimmung vermittelt ?!

Schöne Vorstellung, doch leider sollte alles ein wenig anders kommen, denn Leonie Lastella konnte mich mit ihrer Liebesgeschichte nur bedingt für sich gewinnen.

Wir befinden uns an der italienischen Riviera, im beschaulichen Örtchen Finale, in dem Jiara schon viele wunderbare Sommer verbracht hat und wo sie auch in diesem Jahr wieder die Semesterferien verlebt. Sie macht dort jedoch keinesfalls Urlaub, sondern hilft ihrem Kindheitsfreund Dario in dessen Trattoria aus.
Nicht nur um ihm einen Gefallen zu tun, sondern auch um von ihrem eingefahrenen und bereits zukunftsmäßig durchgeplanten Leben in Hamburg abzuschalten.
Sie genießt die Arbeit, die Ruhe am Abend und das Zusammensein mit Dario. Doch dann taucht plötzlich dessen bester Kumpel Milo auf und nicht nur mit der Ruhe ist es von jetzt auf gleich vorbei, sondern er bringt auch Jiaras Gefühle in Wallung. Und das dürfte gar nicht sein, denn eigentlich ist sie doch vergeben...

An der Zusammenfassung kann man schon sehen, das es einige Turbulenzen geben wird, hinzu kommt, das zwischen Jiara und Milo die Funken nur so fliegen. Zumindest verspricht das der Klappentext und ja es gibt auch einige sehr prickelnde und knisternde Szenen, ABER irgendwie fand ich die Entwicklung seltsam. Ich meine, in der ersten Szene in der sie aufeinander treffen, da gehts sofort ab und man denkt sich: Echt jetzt ?! Anziehungskraft schön und gut, aber die beiden fallen quasi total übereinander her und machen dann doch nen Rückzieher; und den Rest des Buches verbringen sie mit einem ewigen Hin und Her, was mir irgendwann ehrlich gesagt auf die Nerven ging.

Aber es gab auch viele Dinge, die mir an dem Buch gefallen haben. Der Schreibstil zum Beispiel ist herrlich zu lesen und sehr bildhaft. Man hat fast das Gefühl das Meer hören und riechen und die Sonne auf der Haut spüren zu können.

Weniger gut fand ich dann widerum die Charakterzeichnung. Jiara war mir zu unselbstständig und ich hatte oft das Gefühl, das sie überhaupt gar nicht weiß was SIE eigentlich will und stattdessen das tut, was alle anderen von ihr erwarten oder die Richtung einschlägt in die sie von ihrem Umfeld gelenkt wird. Sehr schade. Milo konnte ich auch nicht so richtig greifen, er war mir lange Zeit ein echtes Mysterium, schwer zu durchschauen und irgendwie konfliktscheu.

Also ihr merkt schon, ich bin gerade sehr hin- und hergerissen. Einerseits hat mich das Buch unterhalten, andererseits war es leider eher so naja :-/
Deshalb würde ich es im guten Mittelfeld einordnen und vergebe 3 Cupcakes !