Rezension

Einfach bleiben, echt bleiben, dranbleiben

Kraftvoll beten -

Kraftvoll beten
von Pete Greig

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn sich jemand mit dem Thema Gebet auskennt, dann ist es der Autor dieses Buchs. Aus einer Vision des Engländers Pete Greig wurde eine weltweite Bewegung. In über hundert Ländern der Erde gibt es Gebetsräume und -häuser, in denen jeden Tag 24 Stunden lang gebetet wird.

Dieses Buch ist eine einfache Einführung in die Praxis des Gebets. Anhand des Vaterunsers erklärt der Autor die einzelnen Elemente des Gebets. Die vier Hauptthemen lassen sich gut merken, denn die Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe bilden das Wort pray, bete.

Es beginnt mit „pause“ – innehalten und zur Ruhe kommen. Dabei ist ein fester Gebetsplatz hilfreich. Der zweite Schritt heißt „rejoice“ oder freuen. So wie das Vaterunser mit dem Blick auf den Vater beginnt, sollten auch wir zuerst einmal Gott anbeten. Der dritte Teil ist uns wohl am geläufigsten, „ask“ oder bitte. Wichtige Fragen der Gebetspraxis werden hier beantwortet, z.B. ob es in Ordnung ist Gott um Kleinigkeiten, wie einen Parkplatz zu bitten, oder wie man mit Enttäuschungen und scheinbar unerhörtem Gebet umgeht. Der letzte Schritt ist schließlich „yield“ oder Hingabe. Hier geht es um das kontemplative Gebet, also das Gebet ohne Worte, um das Hören auf Gott, um Schuld und Versöhnung und um den geistlichen Kampf.

Zwischen den Kapiteln finden sich insgesamt zehn kurze Lebensbilder, die das Gesagte veranschaulichen. So ist die querschnittsgelähmte Joni ein gutes Beispiel für unerhörtes Gebet und Corrie ten Boom zeigt, wie Gott Bitten erhört und hilft zu vergeben.

Das Buch beginnt mit dem Gedanken, dass die Sehnsucht nach einer Verbindung mit einer Gottheit in den Menschen steckt. Die Überlegungen sind auch für nichtkirchliche Menschen leicht nachvollziehbar, da Pete Greig nichts voraussetzt. Und das Leitmotiv des Autors, „einfach bleiben“ zieht sich durch das Buch. Die Ratschläge sind durchweg eingängig und einfach.

Pete Greig erzählt viel aus seinem eigenen Leben. Manches, wie zum Beispiel kleine Anekdoten aus seinem Familienleben, veranschaulichen seine Gedanken. So vergleicht er beispielsweise seine Beziehung zu seinen Kindern mit der Beziehung zu Gott, unserem Vater. Andere Beispiele zeigen, wie er selbst mit den angesprochenen Themen umgeht, zum Beispiel mit seinen vielen unerhörten Gebeten um Heilung für seine Frau.

Der Autor kann gut erzählen, darum macht es Spaß dieses Buch zu lesen. Manche Gedanken sind umstritten, wie zum Beispiel das kontemplative Gebet, aber Pete Greig weiß um die Bedenken mancher Christen und geht darauf ein. Er macht deutlich, dass es nicht um fernöstliche meditative Praktiken geht, sondern einfach um das Stillwerden und Stillsein in der Gegenwart Gottes.

Fazit: Eine gute Einführung ins Gebet, das ganz praktische und alltagstaugliche Tipps gibt, damit es nicht bei der Theorie bleibt. Anschaulich und konkret erklärt der Autor anhand des Vaterunsers wie wir beten können.