Rezension

Einfach nur Überleben

Der Glashund -

Der Glashund
von Iris Conrad

Bewertet mit 4 Sternen

Iris Conrad erzählt in diesem Buch eine spannende und nachvollziehbare Geschichte über eine junge jüdische Kunststudentin, die sich im letzten Moment vor der Deportation in den Osten retten kann. Jetzt lebt sie heimatlos im Berliner Untergrund. Ganz besonders wird sie von Rolf Reinhardt bedroht, einem Gestapo-Mann, der in sie verliebt war und dem sie vor Jahren zusammen mit ihren Freundinnen einen bösen Streich spielte. Er sinnt auf Rache, zumal Henriette etwas von ihm hat, was ihm gefährlich werden könnte. Sie trifft Benjamin wieder, einem früheren Mitstudenten und Streber, dem sie einst mit Verachtung und Häme begegnete. Jetzt nähern sie sich und freunden sich an. Denn beide wollen nur eines: überleben.

Es ist eine Geschichte, die das Leben der verfolgten Juden im Untergrund beschreibt, ihre Ängste und Nöte realistisch in Szene setzt. Und die ohne einen übermenschlichen Lebenswillen und den heimlichen Helfern kaum eine Chance zum Überleben gehabt hätten.

Detailliert hat die Autorin die einzelnen Charaktere ausgearbeitet und umgesetzt. Die Handlung ist voller Dramatik, emotional, reich an Wendungen und doch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig. Durch unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen bleibt die Geschichte sehr spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Mich hat dieses Buch sehr berührt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 4 Sterne.