Rezension

Einfühlsames und spannendes Kinderbuch

Der Hund, der vom Himmel fiel - Dagmar Petrick

Der Hund, der vom Himmel fiel
von Dagmar Petrick

Bewertet mit 5 Sternen

„...Wenn wir wollen, dass sich etwas ändert, brauchen wir Geduld...“

 

Jan geht seit kurzem in die 5. Klasse des Gymnasiums. Doch zur Zeit hat er einige Probleme. Sein bester Freund Jonas ist weggezogen. Seine Mutter arbeitet seit wenigen Tagen wieder als Erzieherin, sodass er nach der Schule ein leeres Haus vorfindet. Nicht zuletzt gibt es noch Stefan und „Die schrecklichen Drei“, die ihn in der Schule ärgern. Jan hat einen Traum. Er wünscht sich einen Hund, der ihn beschützt. Aber mit seinen Eltern ist darüber nicht zu reden.

Die Autorin hat ein beeindruckendes Kinderbuch geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen. Dazu tragen die kurzen Kapitel und die fesselnde Handlung bei.

Die Sprache passt zur Zielgruppe. Die Autorin lässt mich als Leser nicht nur an Jans Leben, sondern auch an seinen Gedanken teilhaben. Ein schriftstellerischer Kunstgriff ist dabei das Tagebuch, das Jan führt. Die Einträge sind so geschrieben, wie sich ein Junge dieses Alters ausdrücken würde. Sie heben sich kursiv vom üblichen Text ab. Orte und Personen werden anschaulich dargestellt. Kindgerechte Metapher finden dabei Verwendung. Auch die Emotionen der Protagonisten wirken authentisch.

Luisa, ein taffes Mädchen aus Jans Klasse, die selbst Stefan die Meinung sagt, lädt Jan in den Jugendtreff ein. Dort führt Sebastian die Kinder in die Bibel ein. Seine Beispiele und sein behutsames Eingehen auf Glaubensfragen gehören zu den Höhepunkten des Buches. Auch Frau Schneider mit ihrer Lebensweisheit gibt nicht nur Jan, sondern genau so den Lesern des Buches wertvolle Gedanken mit auf den Weg.

Geschickt versteht es die Autorin, neben anderen Faktenwissen ebenfalls Hinweise zur Hundehaltung in die Geschichte einfließen zu lassen.

Das Buch thematisiert Freundschaft und Geduld. Es fordert auf, mich nur auf die Äußerlichkeiten zu sehen. Jan ist nicht der einzige, der im Buch einen Lernprozess durchmacht.

Wunderschön finde ich das Cover mit dem Jungen und den Hund, die im hellen Licht der sonne stehen. Den Hund findet der Leser mehrmals im Buch wieder, Das Gleiche gilt für die Spuren des Hundes, die am unteren und oberen Rand jeder Seite zu sehen sind.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Auf einfühlsame Weise werden kindliche Probleme ernst genommen und Schritt für Schritt auf spannende Art unter Mitwirkung des Protagonisten gelöst.