Rezension

Einnehmende und berührende Geschichte in einprägsamer Historie! Eindrucksvoll, eloquent und emotional! Ein Erlebnis! 6 Sterne! ;-)

Der Schwur der Gräfin -

Der Schwur der Gräfin
von Silke Elzner

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte der Jakobäa von Bayern, die erzählt werden musste!

Ich falle mal gleich mit der Tür ins Haus, denn dieses Buch hat es verdient, nicht erst am Ende und zusammenfassend, sondern gleich zu Beginn gelobt zu werden! Warum sollte ich erst zum Schluss meines Feedbacks kundtun, dass ich von dieser Geschichte nicht nur angetan, sondern auch tief beeindruckt bin?! Richtig, das kann und möchte ich gleich hier machen: dieses Buch hat 6 von 5 Sternen verdient und ich werde in den folgenden Zeilen versuchen, zum Ausdruck zu bringen, warum das so ist.

Vorab sei gesagt, dass ich nichts Inhaltliches preisgeben werde, denn dazu muss der Klappentext reichen. Alles Weitere sollte sich der geneigte Leser (nein, ich gendere nicht) selbst erlesen und erschließen. Und es lohnt sich!

Dass es sich lohnt, diese Geschichte rund um Jakobäa von Bayern, Jacqueline de Bavière, zu lesen, sage ich, die ich noch zu Schulzeiten um Geschichtsunterricht einen mentalen Bogen gemacht habe. Geschichten wie diese aber sind es, die das Interesse an Ereignissen aus unserer Geschichte und der unserer Nachbarn wecken, die eben diese Historie lebendig werden lassen und dadurch Begeisterung auslösen!  

Wie schon bei meinem ersten Buch von Silke Elzner, „Der Verrat der Kaufmannswitwe“, bin ich auch hier sofort mitten im Geschehen, fühle mich hineinversetzt in die Atmosphäre des frühen 15. Jahrhunderts und lerne die ersten Figuren der Geschichte kennen, allen voran natürlich Jakobäa. Apropos „Figuren der Geschichte“: ein vorangestelltes, umfangreiches Personenverzeichnis ordnet die vielen, von der Autorin so wunderbar beschriebenen und deshalb so lebendigen Charaktere, die im Leben der Gräfin eine Rolle spielen, hervorragend ein, so dass man sich stets vergewissern kann, wer hier mit wem verwandt, verschwägert, verbandelt und/oder verfeindet ist. 

Es ist ein Genuss, diese Geschichte zu lesen, diese Geschichte mit all ihren so herrlich bildhaft dargestellten Figuren, mit den so eindrucksvoll beschriebenen Szenen und Szenarien, in denen ich beim Lesen versinke; Szenarien und Abläufe, die sich stets an der wahren Historie orientieren, bei denen die Autorin ihrer Phantasie aber trotzdem freien Lauf gelassen hat.

Es verlangt mir höchsten Respekt ab, wenn Fiktion und Realität so sehr verschmelzen, dass man meint, es hätte genau so sein, haargenau so stattfinden können. Wer weiß, vielleicht kommt dieser Roman der Wahrheit ja näher, als man denkt?!

Respekt habe ich auch vor der Rechercheleistung, die diesem Buch vorausging, denn das Leben der Jakobäa so intensiv zu erforschen, ihrem Schicksal so eingehend nachzuspüren und ihren Beitrag zur Geschichte des Hundertjährigen Krieges derart einprägsam deutlich zu machen, hat Zeit und Mühen gekostet, die man nicht hoch genug schätzen kann! Chapeau!

„Der Schwur der Gräfin“ ist ein Buch, das man nicht „mal so eben zwischendurch“ lesen kann und sollte. Man sollte sich Zeit nehmen, sich ihm widmen und in die gleich im doppelten Sinne bedeutsame Geschichte eintauchen.

Die Geschichte der Jakobäa von Bayern hat mich ergriffen, gefesselt und berührt und sie wird noch lange nachhallen. Und ich wiederhole mich an dieser Stelle ganz bewusst: ich vergebe von Herzen gerne 6 Sterne für die Recherche, für diese Geschichte rund um Jakobäa, die wirklich erzählt werden musste, die eindrucksvollen Schilderungen und eloquenten Beschreibungen und nicht zuletzt für die Emotionen, die auszulösen dieses Buch in der Lage ist!