Rezension

Eins meiner Jahreshighlights!

Die Frau am See - Sara Gruen

Die Frau am See
von Sara Gruen

Ich weiß, dass ich mich mit der Aussage bei einigen in die Nesseln setze, aber ich muss ja zugeben, dass ich dieses Buch fast nicht gelesen hätte, weil - ja, weil der Hauptdarsteller der Verfilmung ihres Buches "Wasser für die Elefanten" ein gewisser glitzernder Vampir ist. Okay, gut, da heißt er anders, aber ich mag Robert Pattinson nun mal nicht wirklich und habe darum das Buch auch nie genauer angeguckt. Vorurteile, Vorurteile, ich weiß. 

Hier las ich erst die Leseprobe, die mich sofort in ihren Bann zog, danach realisierte ich, wer das Buch geschrieben hat. Da war es aber schon zu spät, da musste ich einfach wissen, wie es weitergeht!

Und ich kann nur sagen, ich bin sehr sehr froh darüber, weil mich dieses Buch einfach gefesselt hat. Von der Stimmung her, gerade im ersten Teil erinnerte es mich an den "Großen Gatsby" und auch die Personen passen hervorragend in diese Zeit und diese Gesellschaft, die zu viel und zu hart feiert, um sich davor zu verstecken, wie kaputt sie eigentlich ist. 

Eine rauschende Sylvesternacht und ihre Folgen, führen dazu, dass Maddie, ihr Mann Ellis und ihr ständiger Begleiter Hank überstürzt mitten im Krieg von Amerika nach Schottland reisen, um dort den Beweis zu erbringen, dass Nessie lebt. 

Langsam aber sicher, zerbricht die bröckelige Fassade von Maddies Ehe unter dem Druck eines Landes, das im Krieg liegt und der persönlichen Probleme der Protagonisten. Ellis entfernt sich immer weiter von ihr und zeigt immer mehr Charakterzüge, die nicht nur Maddie an seinem Charakter und auch an seinem Verstand zweifeln lassen. Als Leser liest man gebannt und überlegt verzweifelt, wie es weitergehen soll. Während Ellis und Hank dem Seeungeheuer nachjagen, entwickelt jedoch auch Maddie sich immer weiter, sie wird sich ihrer selbst sicherer und findet ihren Platz in der Gemeinschaft des Gasthauses, in dem die Drei untergekommen sind. Die Dinge spitzen sich immer weiter zu, bis es zu einer Katastrophe kommt....

Einmal begonnen, legte ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand, die verschiedenen Charaktere, das ganze Geschehen, all das fesselte mich vom ersten Moment an.

Hier finden sich authentische und interessante Personen, die in einer steten Entwicklung sind, Menschen, die man bewundert, mit denen man mitfühlt, die einen für sich einnehmen. Die Geschichte selbst ist dramatisch und hält den Spannungsbogen bis zum Ende. Immer wenn ich dachte, ich könnte gleich einmal durchatmen, gab es die nächste Wendung. Ich litt mit den Personen, ich freute mich mit den Personen, ich hoffte, ich war schockiert, ich war fassungslos - jede Veränderung brachte neue Gefühle mit sich, ein wahres Kaleidoskop der Gefühle, das mich immer weiter an diesen Roman fesselte. 

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin absolut begeistert, für mich ist dieses Buch eines meiner Jahreshighlights!