Rezension

Eintauchen in die ägyptische Mythologie ohne Wenn und Aber!

Gods of Egypt - Chaosmagie -

Gods of Egypt - Chaosmagie
von B.E. Pfeiffer

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Musst have für Fans der ägyptischen Mythologie und Götter

Der Schreibstil ist wie gewohnt spannend und romantisch, magisch und fantastisch, unterhaltend und Lesegenuss pur.

Das Cover Gelb über Rot bis Schwarz gehalten in den Ecken, wirkt warm und ein wenig „chaotisch“. In der Mitte beherrscht der Schriftzug „Gods of Egypt“ darüber sieht man eine Mondsichel, in die sich das Horus Auge lehnt. Dunkelrote Rosen wechseln sich mit flammenden Stellen ab.

Der Klappentext macht gespannt auf eine Interpretation der Mythologie um die Götter Isis, Osiris, Seth und Horus.

Fazit:

Als absoluter Fan der ägyptischen Mythologie war ich gespannt was die Autorin uns für ein Adaption um die Götter Ägyptens präsentieren würde. Für diesen Ausflug in das Land der Pharaonen und Götter war mit Sicherheit einiges an ausgiebiger Recherche nötig. Da es eine Vielzahl von Gottheiten gibt (und das sind weitgehend nur die Hauptgötter), die Bedeutung der Einzelnen und deren Stellung im Gesamten Göttergefüge. Es gelingt ihr dies aufspannende und nicht zu ausschweifende Art zu erzählen. Das die Welt der Götter in keinem Pantheon friedlich und harmonisch ist – logisch. Missgunst, Intrigen, Machtspiele inklusive. Frieden ist Stillstand und Langeweile in der Götterwelt. Auch die Liebe ist tiefgehend, standhaft und überdauert die Zeiten.

Mittendrin im Geschehen, Layla, Tochter des Re und eines Menschen, gemieden und unerwünscht in beiden Welten, der Götter und Menschen gleichermaßen. Soll sie ein Schicksal erfüllen erscheint dies auch noch so groß für sie. Sie gerät mitten in dieses Chaos und trifft auf einen Mann bei dem sie sich das erste Mal angenommen und geliebt fühlt – Seth – ist er doch auch die größte Gefahr für alle. Layla ist sympathisch und trotz göttlicher Abstammung versucht sie bodenständig zu bleiben.

Auch Seth fühlt sich innerlich zerrissen, sein Wunsch ein gegenüber das ihn akzeptiert und liebt. Doch als übermächtiges Wesen (Gott und als Nachfolger von Re auserwählt) scheint die in ihm befindliche Magie nur ein Ziel zu kennen: den Thron zu besteigen. Um im Sonnenpalast zu herrschen und den nötigen Respekt zu erhalten. Er muss wählen zwischen Regieren (mit Chaosmagie und ohne Liebe) oder Frieden und Liebe (dem Bezwingen der Chaosmagie) – eine andere Lösung scheint nicht möglich. Layla ist Lösung und Fluch in einem für ihn.

Zu allem Überfluss spielen die beiden Göttinnen Isis und Nephthy ihr ganz eigenes Spiel um Rache und Gier, dass keine Skrupel oder Leben (weder Götter noch Menschen) kennt. Selbst Re durchschaut es nicht und es gelingt ihm nicht die beiden zu stoppen. Und so endet es fast in einer Katastrophe für alle – welche Optionen bleiben Layla und Seth für die Rettung?

Wie immer gelingt es der Autorin die Charaktere gut auszuarbeiten mit ihren Stärken und Schwächen gleichermaßen – aber nie scheint einer zu durchschauen zu sein. Weder Layla, die mit ihrer selbstlosen und großherzigen Art einem oftmals die Sprache verschlug. Oder Bastet mit ihrer überraschen katzenhafte Treue, die man zu Anfang nicht vermutet. Thot der Mondgott, besserwisserisch taucht er immer in den unmöglichsten Momenten auf – man rechnet eigentlich nicht mehr mit ihm. Und hat Tricks auf Lager deren Auswirkungen die Handlung meist nachhaltig verändern. Aber auch die verschiedenen Settings laden zum Verweilen ein, anhand der Beschreibung (bildlich und lebendig) standen einem diese wie echt vor Augen. Auch das Chaos der Gefühle (Hauptsächlich bei Layla und Seth) wie Zweifel, Angst und Schmerz konnten hautnah miterlebt werden.

Dieser Roman vereint ägyptische Mythologie verpackt als Liebesgeschichte von Layla und Seth vor dem Hintergrund der skrupellosen und unberechenbaren Götterwelt Ägyptens, actionreich- und abwechslungsreich, voller Gewalt und Aggression, Kampf und Tod, aufregend und gefühlvoll, voller Emotionen, magisch fantastisch, hautnah zu erleben – man meint den Sand zwischen den Zähnen und auf der Zunge zu spüren. Von mir 5 Sterne für die überraschend und gelungene Übersetzung des Horus Zyklus.