Rezension

Einzigartige Mixtur aus Märchen und exhibitionistischer Avangardeliteratur

Gnade der Schatten - Rosalind Parker

Gnade der Schatten
von Rosalind Parker

Bewertet mit 5 Sternen

Cover / Artwork / Aufbau des Romans

Die „Gnade der Schatten“ ist das Debut der Autorin Rosalind Parker, welches ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte. Das Cover finde ich richtig gut gelungen, da das satte Schwarz des Hintergrunds einen sehr guten Kontrast zum Rotton der Frau und den weißen Lettern des Buchtitels bildet. Das Buch hätte mich auch in jeder Buchhandlung angesprochen. Die Schreibe der Autorin ist flüssig, so dass man das eher dünne Buch mit ca. 120 Seiten in kürzester Zeit durchlesen kann.

 

Inhalt

Im Mittelpunkt der märchenhaft anmutenden Geschichte steht Rosanne, die älteste Tochter des Königs. Anders als es der Status und ihre Erziehung von ihr verlangen und auch anders als ihre Schwestern es leben, lehnt sie die Etikette ihres Standes in vielen Bereichen ab und begibt sich vor allem in ihrem Schlafgemach in kurze, sehr intensive Erfahrungen. Doch ihr Vater trifft eines Tages die Entscheidung, dass sie in den Stand der Ehe eintreten soll und die Suche nach dem passenden Mann beginnt. Doch plötzlich geht es gar nicht mehr darum, jeden Mann zu verprellen, den ihr Vater ihr vorsetzt, denn ein Mann hat etwas in ihr berührt, dass sie kaum zu verstehen scheint. Er trifft einen ungeahnten Nerv in ihr.

 

Fazit

Ich hatte das Buch relativ schnell durch und empfand die dabei vor allem die Schreibe wie eingangs beschrieben angenehm flüssig. Es gibt gerade in den ersten Seiten ein paar Wiederholungen, die es in meinen Augen nicht gebraucht haben und dadurch einen eher gegenteiligen Effekt beim Lesen bei mir bewirkt haben, aber das viel mir eigentlich wirklich auch nur am Anfang auf. Das Buch ist nach eigenen Angaben der Autorin eher eine Novelle und so habe ich es auch empfunden und stellt den Beginn einer dreiteiligen Geschichte dar.

Warum ich die Erzählung märchenhaft finde, liegt nicht unbedingt am Grundgerüst: ein König mit drei Töchtern....., sondern eher an der Art der Erzählung und genau das ist der Punkt, den ich besonders an diesem kleinen Werk bewundere. Sex spielt sicherlich eine große Rolle, aber aus literarischer Sicht betrachtet ist es auch ein wohl inszenierte Mixtur aus Märchen und fast schon exhibitionistischer Avantgarde, die ich so tatsächlich noch nie gelesen habe. Mutig, gewagt und definitiv in meinem Bücherregal absolut einzigartig.