Rezension

Elya 1

Elya 1: Der weiße Drache - Dana Müller-Braun

Elya 1: Der weiße Drache
von Dana Müller-Braun

ZU VIEL AGGRESSIVITÄT UND WUT.
Ich liebe Drachen über alles. Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich wirklich Feuer und Flamme auf das Buch und hatte mich sehr auf das Buch gefreut…

Es geht um die 18-jährige Elya – auch Lya genannt – die mit ihrer Mutter in einen kleinen Ort zieht und dort von einer Clique unter die Fittiche genommen wird. Die Menschen in dieser Gruppe erscheinen ihr aber von Anfang an zu perfekt und merkwürdig. Lya wird schnell klar, dass sie ein schlimmes Geheimnis vor ihr verbergen und sie gräbt so tief, bis sie selber nicht mehr entkommen kann und mit einer Welt konfrontiert wird, die ihr zum Verhängnis wird…

Hui, also erstmal muss ich sagen, dass ich die Idee der Geschichte wahnsinnig toll finde und darüber bin ich auch immer noch begeistert. Die Storyline ist durchdacht, aber an manchen Stellen nicht immer ganz einfach zu verstehen, da es sehr viel Input ist. Die Welt an sich war schon sehr komplex, was ich persönlich immer sehr gerne mag.

Was mich aber wirklich massiv gestört hat, war die Aggressivität der Protagonisten. Das war einfach viel zu viel des Guten. Es gab kein Gespräch, das ruhig verlaufen ist. Die Jugendlichen haben sich nur angeschrien, verflucht oder beschimpft.

Auch die Dynamik innerhalb der Clique, auf die Elya nach ihrem Umzug stößt war total schwierig zu durchschauen. Anfangs schien es so, als wären sie Freunde aber im Verlauf haben auch sie sich nur gestritten. Ich war wirklich stellenweise so genervt, dass ich am liebsten selber geschrien hätte. Ich habe wirklich noch nie ein Buch gelesen, in dem so viel Aggressivität vorkam. Elya an sich fand ich vom Wesen her auch sehr schwierig, aber trotzdem irgendwie noch sympathisch.

Das persönlich fand ich super schade, da ich die Idee wie gesagt so toll finde! Ich weiß, dass es ein Jugendbuch ist und die Charaktere daher jünger sind, aber das rechtfertigt für mich diese Art der Gesprächsführung definitiv nicht. Das beste Beispiel ist eine Seite, auf der Elya und ihre Hassliebe sich fünfmal um entscheiden, ob sie sich nun heiß finden oder hassen. Leider hat mir das einen ziemlichen Dämpfer hinsichtlich meiner Begeisterung für das Buch gegeben.

Das Ende bereitet dem Leser einen ordentlichen Cliffhanger, der einen schon gerne weiterlesen lassen möchte. Den Schreibstil an sich kann ich nur sehr zwiegespalten bewerten, da ich die Weltenvorstellung und die Idee super ausgearbeitet und auch detailreich beschrieben finde. Allerdings finde ich die Kommunikation und das Verhalten der Charaktere leider das genaue Gegenteil.

FAZIT.
Ich hatte mir aufgrund des toll klingenden Klappentextes mehr erwartet und bin dementsprechend etwas enttäuscht. Obwohl mich die Geschichte an sich interessiert werde ich wohl nicht weiterlesen, da ich nicht nochmal so viel Aggressivität auf einmal vertrage. Im Mittelteil hat sich das Buch auch etwas gezogen, wohingegen es zum Ende richtig spannend wurde. Aufgrund der Komplexität der Geschichte gebe ich drei Lesezeichen. Ohne diese Ausarbeitung wäre ich bei nur zwei gewesen.

Bewertung: 3 von 5 Lesezeichen.